Die Methode des 6-Hut-Denkens

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Ob beruflich oder privat – wir stehen immer wieder vor komplexen Problem- oder Fragestellungen, die wir nur dann effektiv und kreativ lösen können, wenn wir in der Lage sind, das Problem auf verschiedene Arten anzugehen.


Das 6-Hut-Denken ist ein Instrument, das es dir ermöglicht, systematisch unterschiedliche Positionen zu einer Frage einzunehmen und so verschiedene Denkansätze durchzuspielen.

Auf diese Weise erhältst du sehr viel mehr Problemlösungen oder Ideen, als wenn du nur auf einem Standpunkt beharren.

Die Methode kann von einer Person allein oder innerhalb von Gruppen eingesetzt werden. Sie ist schnell zu erlernen und ohne materiellen oder organisatorischen Aufwand durchzuführen.

Verschiedene Sichtweisen führen zu unterschiedlichen Lösungsansätzen

Probleme und Fragestellungen können sehr komplex sein. Um diese Komplexität zu erfassen, müssen wir das Problem von möglichst vielen Seiten beleuchten. Oft fällt es uns aber schwer, eine Sichtweise oder eine einmal eingenommene Position loszulassen. Dann halten wir zu sehr an dem Vertrauten fest und stehen uns damit selbst im Weg.

Die Fähigkeit zu einem schnellen, flexiblen Umdenken und das Vermögen verschiedene Standpunkte sehen zu können, sind in Diskussionen, Problemlösungs- oder auch Entscheidungsprozessen sehr hilfreich. Eine solche Denkweise wird der Komplexität von Prozessen oder Problemen gerecht und eröffnet uns vollkommen neue Lösungswege und damit Möglichkeiten.

Das 6-Hut-Denken fördert das flexible Umdenken

Das flexible Umdenken ist eine Fähigkeit, die wir erlernen und trainieren können. Was uns anfangs noch so schwer erscheint, wird dann immer mehr zur Gewohnheit. Das 6-Hut-Denken ist hierbei sehr hilfreich.

Das Grundprinzip des 6-Hut-Denkens

Die Methode beruht auf folgendem Modell: Jedem von uns stehen verschiedene “Hüte” zur Verfügung, die symbolhaft für eine bestimmte Denkrichtung stehen (z.B. kritisch, kreativ, neutral, usw). Diese Hüte können wir nach Belieben und Bedarf aufsetzen und somit unsere jeweilige Denk- und Sichtweise verändern.

Die Hüte haben verschiedene Farben

Jeder Hut hat eine andere Farbe. Die Farben symbolisieren die jeweilige Einstellung, die man mit dem entsprechenden Hut bekommt. Insgesamt stehen sechs verschiedene Hüte zur Verfügung. Damit ist die Zahl der verschiedenen Möglichkeiten übersichtlich und trotzdem vielseitig genug. Wenn du dich nun einem Problem oder einer Fragestellung gegenüber siehst, kannst du systematisch alle sechs Hüte aufsetzen und deine Erkenntnisse zu der jeweiligen Denkrichtung aufschreiben. Dann erhältst du ein sehr umfassendes Bild von dem Problem.

Das 6-Hut-Denken beruht auf dem Prinzip, sich nacheinander symbolisch unterschiedliche

Hüte aufzusetzen und damit verschiedene Standpunkte einzunehmen. Nach E.

de Bono sind dabei folgende sechs Hüte vorgesehen:

Der weiße Hut: Objektivität und Neutralität

Der weiße Hut steht dafür, Informationen zu sammeln, ohne sie zu werten. Wer den weißen Hut aufsetzt, ist einem Computer ähnlich: nun zählen nur die nackten Fakten und Zahlen. Versuche, mit dem weißen Hut auf dem Kopf, dich konsequent freizumachen von allen Emotionen oder Urteilen – keine Angst, du brauchst deine Gefühle ja nicht für immer wegzuschieben, denn mit einem anderen Hut kannst du alle deine Gefühle rauslassen! Der Träger des weißen Huts verschafft sich einen objektiven Überblick über alle verfügbaren Daten und Informationen – vollkommen unabhängig von der persönlichen Meinung. Dieser Hut wird häufig zu Beginn einer Diskussion oder eines Prozesses aufgesetzt, um einen ersten Überblick zu erhalten.

Der rote Hut: das ganz subjektive Empfinden, die persönliche Meinung

Ganz im Gegensatz zum weißen Hut steht der rote Hut nun für Emotionen. Lasse alle Gefühle zu, die in dir sind. Gemeint sind sowohl positive als auch negative Gefühle, wie z.B. Ängste, Freude, Zweifel, Hoffnungen, Frustration oder was auch immer. Zusätzlich geht es hier aber auch um “allgemeinere” Ansätze, wie z.B. Intuition. Lasse mit dem roten Hut immer deinen Bauch sprechen, nicht den Kopf. Als Träger des roten Hutes kannst du alles äußern, was du in dir fühlst, unabhängig davon, wie klar du es artikulieren kannst oder ob die anderen in der Gruppe etwas damit anfangen können. Alles Diffuse, alles Gefühlsmäßige kann mit dem roten Hut ausgesprochen werden, ohne dass du dich rechtfertigen musst.

Der schwarze Hut: objektiv negative Aspekte

Beim schwarzen Hut geht es darum, die objektiv negativen Aspekte des Problems oder der Fragestellung zu finden. Dazu gehören Bedenken, Zweifel, Risiken, u.ä. – also alle sachlichen Argumente, die gegen ein Projekt bzw. eine Entscheidung sprechen oder die eine Fragestellung verneinen. Wer den schwarzen Hut aufsetzt, strebt an, objektiv (!) alle negativen Aspekte eines Themas herauszufinden, z.B.: “Gegen dieses Projekt spricht…”, “Die objektiv erkennbaren Gefahren unseres Vorhabens sind…” usw. Bringe hier aber bitte wirklich nur objektive Bedenken an und nicht deine persönlichen negativen Gefühle – diese werden mit dem  roten Hut geäußert.

Der gelbe Hut: objektiv positive Aspekte

Der gelbe Hut steht für das Gegenteil des schwarzen Huts: Hier geht es darum, das objektiv Positive zu entdecken. Wer den gelben Hut aufsetzt, hat die Aufgabe, Chancen oder Pluspunkte zu finden, aber auch realistische  Hoffnungen und erstrebenswerte Ziele zu formulieren. Auch hier geht es wieder darum, die positiven Aspekte aus einer möglichst objektiven Sicht zu erkennen und nicht aus einer Gefühlsstimmung heraus (so gehört z.B. Euphorie zum roten Hut). Hier geht es auch noch nicht darum, Ideen zu entwickeln (grüner Hut), sondern um das Erkennen aller Aspekte, die für ein Projekt, eine Entscheidung oder eine Idee sprechen.

Der grüne Hut: hin zu neuen Ideen

Dieser Hut steht für die Kreativität, für Wachstum und für neue Ideen. Wer diesen Hut trägt, begibt sich auf die Suche nach Alternativen. Der grüne Hut befähigt, über das hinauszudenken, was bereits getan wird oder angedacht ist. Mit dem grünen Hut kannst du Kreativitätstechniken einsetzen oder auch das Mittel der Provokation nutzen,  um andere zum Widerspruch zu reizen. Träger des grünen Huts dürfen alles formulieren, was zu neuen Ideen und Ansätzen führt, unabhängig davon, wie verrückt oder unrealistisch die Ideen sind. Mit dem grünen Hut auf dem Kopf sind kritische Bemerkungen untersagt (dafür steht der schwarze Hut).

Der blaue Hut: Dirigent sein

Der blaue Hut steht für Kontrolle und für die Organisation des gesamten Denkprozesses. Wer den blauen Hut trägt, begibt sich auf die sogenannte Meta-Ebene, blickt also von einem übergeordneten Punkt auf den gesamten Prozess und erlangt so einen Überblick. Die Aufgaben des Trägers des blauen Hut besteht z.B. darin, die Ergebnisse zusammenzufassen oder Entscheidungen darüber treffen, welche Hüte im weiteren Prozess überhaupt oder noch einmal aufgesetzt werden müssen. Oft wird dieser Hut am Ende einer Sitzung aufgesetzt. Es bietet sich aber auch an, dass eine Person den blauen Hut über den ganzen Prozess hinweg aufbehält und somit Moderator in der Besprechung, Diskussion oder Problemlösung ist.

In deiner Firma wird überlegt, ob flexible Arbeitszeitregelungen eingeführt werden sollen. Die Meinungen dazu sind sehr konträr und in zahlreichen Arbeitstreffen konnte bisher keine Einigung erzielt werden. Hier könntest du das 6-Hut-Denken anwenden:

Ein Team wird zusammengestellt

Für das nächste Treffen wird ein Team von fünf bis sechs Personen zusammengestellt, dessen Mitglieder aus möglichst unterschiedlichen Bereichen deines Unternehmens kommen sollten. Die übergeordnete Fragestellung für das Meeting lautet: “Sollen wir in unserem Unternehmen eine flexible Arbeitszeitregelung einführen?”

Erster Schritt: Alle setzen gemeinsam die verschiedenen Hüte nacheinander auf

Beginne das Meeting damit, dass alle Beteiligten nacheinander die verschiedenen Hüte aufsetzen und jeder dann laut äußert, was er unter dem jeweiligen Hut zur Fragestellung zu sagen hat. Die Äußerungen werden schriftlich – am besten für alle sichtbar auf Pinnwänden – gesammelt. Im Prozess kann es notwendig sein, die Aufzeichnung der jeweils anderen Hüte zu verdecken, damit diese Aussagen nicht zu sehr beeinflussen.

Beispiele für die Äußerungen der sechs verschiedenen Sichtweisen

Äußerungen des weißen Huts – Fakten zum Thema:

  • Bei uns herrscht zur Zeit eine Arbeitszeit von 8.00Uhr- 17.00Uhr, mit einer Mittagspause von 13-14.00 Uhr.
  • Die Mitarbeiter/innen sind zu 80% pünktlich.
  • 75 % unserer Angestellten haben Kinder zu Hause.
  • usw.

Äußerungen des roten Huts – Emotionen:

  • Zuviel Freiheit der Mitarbeiter/innen finde ich nicht gut, das macht mir Angst.
  • Ich hasse es, früh aufzustehen.
  • Ich würde es Klasse finden, wenn ich mittags nach Hause gehen könnte.
  • Also mich nervt das, wenn ich mir vorstelle, dass hier ein einziges Kommen und Gehen ist.
  • usw.

Äußerungen des schwarzen Huts – objektive negative Aspekte der Idee:

  • Es könnte ein Problem werden, die tatsächliche Arbeitszeit der einzelnen Mitarbeiter/innen zu kontrollieren.
  • Die Mitarbeiter/innen sind möglicherweise genau dann nicht im Haus, wenn man sie gerade braucht.
  • Vielleicht lässt die Arbeitsmoral nach.
  • usw.

Äußerungen des gelben Huts – objektive positive Aspekte der Idee:

  • Die Motivation der einzelnen Mitarbeiter/innen kann sich dadurch erheblich steigern.
  • Die Mitarbeiter/innen leisten möglicherweise viel mehr, wenn sie die Arbeitszeit mehr nach ihren Bedürfnissen ausrichten können.
  • Dieses Projekt könnte uns bekannt machen, wenn wir damit an die Presse gehen.
  • usw.

Äußerungen des grünen Huts – neue Ideen:

  • Wir könnten ja einfach mal jeden kommen lassen, wann er will, das probieren wir einige Wochen lang und gucken, was passiert.
  • Wir könnten ja eine Kernzeit vereinbaren, in der jeder auf jeden Fall hier zu sein hat.
  • Jede/e muss immer ein Handy bei sich haben, um erreichbar zu sein.
  • usw.

Äußerungen des blauen Huts – Zusammenfassung, Organisation:

  • Wir wissen nun, dass 70% unserer Mitarbeiter/innen eine flexiblere Arbeitszeit begrüßen würden.
  • Das Thema ist zum Teil mit starken Emotionen, wie Ängsten, aber auch Euphorie belastet, die uns nicht weiterführen.
  • Es besteht der Bedarf nach Kontrolle über die tatsächliche Arbeitszeit.
  • Hierzu schlage ich vor, noch einmal die Vor- und Nachteile einer verstärkten Kontrolle zu diskutieren.

Die weitere Vorgehensweise

In einer weiteren Phase können die Hüte dann auch ganz gezielt aufgesetzt werden. Zum Beispiel setzen alle den grünen Hut auf, damit zunächst so viele Ideen wie möglich gesammelt werden. Die Ideen können dann mit dem gelben und schwarzen Hut “geprüft” werden. Der blaue Hut würde dann eingesetzt werden, um aus den Ideen konkrete Ziele und Maßnahmen festzulegen.

Jetzt hast du einen guten Eindruck davon, wie du das 6-Hut-Denken anwenden kannst, um ein Thema systematisch durchzudenken.

Du kannst das 6-Hut-Denken in allen möglichen Bereichen einsetzen, in denen es darum geht, die beste Lösung zu finden:

  • Problemlösungsprozesse
  • Entscheidungen
  • Projekte
  • Vorhaben
  • Besprechungen
  • Meetings
  • Diskussionen
  • usw.

Die Methode ist sowohl im beruflichen als auch im privaten Bereich einsetzbar. Du kannst sie allein oder mit anderen zusammen anwenden. Im Team kannst du die Hüte auf die verschiedenen Leute aufteilen oder alle setzen nacheinander die Hüte auf und notieren ihre Erkenntnisse.

Das 6-Hut-Denken in dhrer Partnerschaft

Du kannst das 6-Hut-Denken auch sehr gewinnbringend in deiner Partnerschaft einsetzen. Auseinandersetzungen in Beziehungen oder Ehen zeichnen sich ja oft dadurch aus, dass die Standpunkte festgefahren sind und die Beteiligten sich eigentlich immer wieder um dasselbe streiten. Probiere doch das 6-Hut-Denken einmal in einem solchen Fall aus. Wenn sich beide darauf einlassen und konsequent nach der Methode vorgehen, können sie sicher einige Teufelskreise durchbrechen.

Die Vorteile der Methode

Tipp

Bereite dir ein kleines Formular vor, auf dem du in einer Tabelle oben die sechs Farben aufschreibst. So kannst du deine Ideen schnell notieren und hast bereits das Wesentliche schriftlich zusammengefasst.

Es wird schnell deutlich, wo die Vorteile der Methode liegen: Jeder hat die Möglichkeit alles loszuwerden. Allen Beteiligten ist es außerdem möglich, sich durch die symbolischen Hüte immer nur auf das Wesentliche zu konzentrieren. Dabei hat der blaue Hut eine entscheidende Funktion. Das Gesagte muss immer wieder zusammengefasst und der Denkprozess muss organisiert werden. Deshalb ist es sehr sinnvoll, eine Person als Moderator für den Prozess zu bestimmen.

Die besonderen Vorteile des 6-Hut-Denkens bei der Teamarbeit

Tipp

Wenn du dieses Instrument präsentieren oder in eine Gruppenarbeit einführen willst, dann verwende ruhig “reale Hüte” zur Demonstration. Das prägt sich ein, macht Spaß und unterstreicht das Verfahren. Du kannst solche Hüte z.B. einfach aus farbigem Papier basteln.

Hat sich die Methode in einem Team erst einmal etabliert, bietet sie auch eine ausgezeichnete Kommunikations- Brücke. So könntest du zu deinem ewig pessimistischen Kollegen einfach sagen “Setz doch mal den gelben Hut auf!”, ohne ihm zu nahe zu treten. Vor allem in angespannten Diskussionen ist das 6-Hut-Denken eine Möglichkeit, etwas Spaß und Lockerheit in ein Gespräch zu bringen und festgefahrene Argumentationsketten aufzulösen.

Erweitere bei Bedarf die Hüte!

Bei Bedarf kannst du der jeweiligen Situation entsprechend auch noch weitere Hüte “kreieren”. Denke jedoch daran, dass die Anzahl der Hüte nicht zu groß werden darf, damit der Prozess und die Durchführung nicht zu kompliziert werden.

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