Zeit zu leben

Das kleine 1×1 des Aussteigens

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Früher war der Lebensweg der meisten Menschen klar.

Ich gehe zur Schule.

Dann Ausbildung. Vielleicht sogar ein Studium. Früher konnte man sogar 20 Jahre studieren und sich eine gute Zeit machen.

Dann der Ernst des Lebens. Ich arbeite als Klempner, Chirurgin, Maurer, Priester, Verkäuferin, Bäckerin, Richter oder Oberstudienrätin.

Später werde ich vielleicht sogar Bundeskanzlerin, General oder ich gründe mein eigenes Unternehmen.

Und während ich mich mein Leben lang um meinen Lebensunterhalt kümmere, wohne ich schön in einer Wohnung. Bevorzugt in einer guten Gegend. Vielleicht kaufe ich meine Wohnung sogar. Oder ich baue ein Haus. Träumchen.

Und irgendwann ist dann meine Arbeitszeit vorbei. Und ich kann die Früchte meiner Arbeit ernten. Dann bekomme ich eine schöne Rente oder eine Pension.

Das ist der ganz normale Lebenslauf der Vergangenheit.

Aus der Normalität aussteigen

Natürlich gab es auch immer Menschen, die haben es anders gemacht. Sogenannte Aussteiger. Menschen, die sich dem normalen Lebensweg verweigert haben, um anders zu leben.

Diese Aussteiger wohnen vielleicht auf dem Campingplatz oder reisen ständig herum. Sie verdienen sich mal hier und mal da ein bisschen Geld und schlagen sich so durch. Vielleicht leben sie auch so einigermaßen von ihrer Kunst oder ihrem Kunsthandwerk.

Und die anderen „normalen“ Menschen haben auf die Aussteiger herabgeschaut und sie belächelt. Wenn eines unserer Kinder ausgestiegen ist, haben wir uns gefragt, was wir falsch gemacht haben. Es war also für die meisten Leute irgendwie keine gute Sache, auszusteigen. Auszusteigen war etwas für Menschen, die irgendwie ihren Weg verloren haben.

Dann ist alles anders geworden

Dann haben sich die Zeiten geändert.

Das Arbeitsleben ist irgendwie unfreundlicher geworden. Es gibt mehr Druck. Die Arbeitszeiten werden länger. Alles wird zu Tode optimiert und aus jedem Unternehmen wird noch der letzte Cent herausgepresst. In den Behörden übrigens auch, damit es eine schwarze Null gibt. Meistens passiert das auf niedergedrückten Schultern der Mitarbeiter.

Dann soll ich plötzlich auch noch bis 67 arbeiten. Und wer weiß, ob ich nicht bis 75 oder 80 schuften soll, wenn ich alt bin.

Und die Rente. Junge. Früher konnte man davon ordentlich leben. Aber das gilt heute für viele Menschen nicht mehr. Altersarmut ist das hässliche Wort. Auch für die unter uns, die ihr Leben lang gearbeitet haben.

Früher gab es Gründe dafür, den normalen, herkömmlichen Weg zu gehen. Die Gründe hießen Sicherheit und Verlässlichkeit.

Ich arbeite mein Leben lang. Ich schlucke vielleicht auch einige Kröten auf dem Weg. Aber zum Lebensabend habe ich dann eine gute Zeit.

Das war das Versprechen. Und für Generationen von Menschen hat das ganz gut funktioniert.

Bis die Regeln geändert wurden.

So dass vielleicht auch normale Menschen heute als Aussteiger besser dran sind.

Sind die Aussteiger die neuen Helden unserer Zeit?

Früher war es nicht besonders angesehen, wenn ich mein Leben anders gelebt habe als alle anderen. Wenn ich aus der Normalität ausgebrochen bin. Aber das ist heute anders geworden.

Heute berichtet das Fernsehen interessiert über Menschen, die alternative Lebensmodelle gewählt haben.

Heute findest du bei Youtube jede Menge Kanäle über junge Menschen, die mit ihrem Kastenwagen durch Europa reisen und von 400 € im Monat leben. Oder die all ihre Sachen verkaufen und 1 Jahr lang einen Fernwanderweg wie den Appalachian Trail in den USA über 5000 Meilen laufen.

Es gibt heute Frugalisten, die freier leben, indem sie ihre Kosten auf ein Minimum reduzieren und dementsprechend nicht so viel arbeiten müssen. Oder die dann mit 40 Jahren Millionär sind.

Es gibt die große Bewegung der Minimalisten, die sich dem Konsum verweigern und so weniger Geld brauchen. Was wiederum zu mehr Freiheit führt.

Es ist heute einfacher und angesehener geworden, ein Aussteiger zu sein. Und es gibt heute mehr Gründe, auszusteigen und das Leben anders zu leben.

Früher bist du ausgestiegen, weil du anders sein wolltest. Weil du ein Zeichen setzen wolltest. Oder um dich selbst zu verwirklichen. Manche vielleicht auch aus Bequemlichkeit.

Aber heute ist es beinahe schon ein Akt der Selbstverteidigung, aus dem normalen, typischen Leben auszusteigen. Weil der „normale“ Weg einfach oft keinen Sinn mehr macht. Weder ökonomisch noch vom eigenen Lebensglück her.

Das gilt natürlich nicht für alle Menschen. Wenn du einen guten Job hast, der dir Spaß macht und dich erfüllt, und wenn du genug Geld verdienst, um dann mit dem Arbeiten aufzuhören, wenn du es willst, dann gibt es für dich ja keinen Grund, aus dem normalen System auszusteigen.

Ist Aussteigen eine Alternative?

Aber wenn dein Job dir keinen Spaß macht und du jeden Tag deine Lebenszeit verschwendest.

Wenn du zu viel arbeiten musst, um dein Leben zu finanzieren. Wenn du vielleicht sogar 2 Jobs hast. Oder wenn deine Wohnung die Hälfte deines Einkommens frisst.

Oder wenn es absehbar ist, dass du deinen Job ganz sicher nicht mit 67 oder 70 oder 73 oder 76 Jahren ausüben kannst.

Oder wenn du jetzt schon weißt, dass du im Alter nicht genug Geld haben wirst, um davon zu leben.

Wenn es für dich sowieso keine Sicherheit gibt, warum dann nicht jetzt aussteigen aus dem normalen System?

Du musst es ja nicht gleich machen.

Aber erlaube dir vielleicht wenigstens einmal, darüber nachzudenken. Die Sache einmal unverbindlich im Kopf zu bewegen.

Loslassen ist nicht einfach

Für viele Menschen ist allerdings schon das Nachdenken über eine Veränderung des eigenen Lebens extrem bedrohlich.

Denn wenn uns Sicherheit und Beständigkeit wichtig sind, dann klammern wir uns an unsere bestehenden Lebensumstände. Selbst wenn uns diese absehbar direkt in eine unschöne und leidvolle Zukunft führen.

Die Vorstellung, umzuziehen oder bestehende Bequemlichkeiten aufzugeben, treibt uns den Angstschweiß auf die Stirn. Das absehbare Leid in der Zukunft können wir dagegen zwar erahnen. Aber es ist weit weg und motiviert uns nicht, es ist zu weit weg.

Während die Vorstellung, heute etwas zu ändern, so viel Angst, Schmerz und Abwehr in uns erzeugt, so dass wir uns lieber etwas Netterem zuwenden: Lieber noch eine Folge bei Netflix anschauen. Lieber den nächsten Urlaub planen. Oder schauen, ob sich bei Facebook etwas getan hat.

Ja, ein altes Lebensmodell einfach loszulassen, ist eine extrem schwierige und furcheinflößende Sache. Deswegen machen es so wenige.

Aber es ist trotzdem offensichtlich möglich, denn es gibt eben auch genug Menschen, die aus dem normalen Leben ausgestiegen sind.

Was bedeutet es auszusteigen

Aussteigen hat viel mit Hinterfragen des Normalen zu tun. Oft machen alle das Normale nur, weil es eben alle machen. Also Herdentrieb. Und normal ist nicht automatisch gut.

Normal ist im Augenblick hier in unseren Breiten:

  • Ich arbeite regelmäßig für meinen Lebensunterhalt, meist in einem Job als Angestellter, nicht selten unerfüllt und ohne Freude.
  • Ich wohne in einer Wohnung oder in einem Haus, was meist eine Menge Geld kostet.
  • Ich kaufe viele Dinge, die mein Leben erleichtern oder die mich unterhalten. Nicht selten Dinge, die ich nicht wirklich brauche.
  • Vielleicht habe ich Kinder oder Eltern, um die ich mich kümmern muss.
  • Ich verbringe viel Zeit mit Medien, dem Internet, mit Fernsehen.
  • In meiner Freizeit widme ich mich meinen nicht selten kostspieligen Hobbys, um mich zu unterhalten, abzulenken oder zu zerstreuen.

Normal ist also für viele, in einem Job zu arbeiten, der oft ätzend ist, um sich Dinge zu kaufen, die einen darüber hinwegtrösten, dass das eigene Leben nicht so prall ist.

Das Leben andersherum denken

Ein Aussteiger denkt sein Leben deswegen von der anderen Richtung neu.

Er beginnt nicht beim Geldverdienen und bei der Sicherheit und stopft dann die Lücken mit den Dingen, die ihm Spaß machen.

Sondern er startet beim Spaß, bei der Freude. Bei dem, was ihm wirklich wichtig ist. Und bei den unabdingbaren Notwendigkeiten. Dann überlegt er sich, wie er das notwendige Geld für das alles verdienen kann.

Er fragt sich so ungefähr:

  • Was macht mir denn Spaß und erfüllt mich?
  • Was ist mir wirklich wichtig?
  • Und was brauche ich an Lebensnotwendigkeiten, um einigermaßen sicher, bequem und gut zu leben?
  • Was sind meine Verpflichtungen, die ich nicht loswerden kann oder will?
  • Und wie kann ich mit einem minimalen Aufwand dafür sorgen,
    • Freude und Erfüllung zu erleben,
    • meine Lebensnotwendigkeiten bereitzustellen und
    • meinen Verpflichtungen gerecht zu werden?

Und was dabei herauskommt, sind oft Menschen, die nicht arbeiten, um zu leben. Sondern sie leben vor allem. Und arbeiten nebenbei auch noch, für die Lebensnotwendigkeiten.

Aussteiger sind Menschen, für die Freude und schöne Erfahrungen wichtiger sind, als Luxus, Sicherheit und Geld anzuhäufen. Oder sich mit Konsum zu trösten.

Du wohnst auf eine Art, die nicht einen Großteil deines Einkommens schluckt.

Du lernst, mit deinem Geld gut zu haushalten. Auch, indem du auf Unnötiges verzichtest.

Und du tust das, was du tun willst. Weil es dir Freude macht.

Viele Bewegungen der heutigen Zeit, wie Tiny Houses, Selbstversorgung oder Vanlife entstammen aus diesen Gedanken.

Alleine ist es einfacher

Und ja. Aussteigen ist viel einfacher, wenn du alleine bist. Oder wenn du es mit einem Partner tust.

Wenn du aber Kinder hast oder deine Eltern mit Tat und Geld unterstützen musst, ist das Aussteigen um Längen schwieriger. Weil du nicht nur deine Bedürfnisse berücksichtigen musst, sondern auch noch die deiner Schutzbefohlenen.

Aber schwieriger heißt nicht unmöglich. Du musst eben nur noch kreativer sein. Und noch mehr nachdenken.

Gemeinsam ist es auch einfacher

Auf der anderen Seite ist das Aussteigen gemeinsam mit anderen auch wieder einfacher. Wenn du Mitstreiter hast. Du kannst Ressourcen in einen Topf werfen. Du kannst dich gegenseitig unterstützen.

So sind die meisten Kommunen entstanden, von Menschen, die gemeinsam auf eine andere Art leben wollen.

Wenn du über das Aussteigen nachdenkst und kein vollkommener Einzelgänger bist, dann denke also ruhig auch darüber nach, es gemeinsam mit anderen zu tun. Vielleicht irgendwo gemeinsam auf dem Land einen Bauernhof zu kaufen und gemeinsam etwas daraus zu machen.

Den richtigen Zeitpunkt finden

Jetzt bleibt nur die Frage: Wann ist der richtige Zeitpunkt, auszusteigen?

Am einfachsten ist es tatsächlich aus einer Krise heraus. Wenn mir gekündigt wurde, wenn ich verlassen werde, wenn ich gerade eine Sinnkrise habe oder richtig krank werde.

Also wenn das Leben mir sowieso gerade die Bequemlichkeit und die Sicherheit unter dem Hintern wegzieht. Das versteckt sich also hinter dem Ausspruch: „Krise als Chance“.

Viele steigen auch aus, wenn es einen natürlichen Abzweig im Leben gibt. Wenn ein Zeitvertrag ausläuft. Nach dem Studium. Wenn die Rente beginnt. Oder wenn die Kinder aus dem Haus sind.

Wieder andere haben die Einsicht, dass es so nicht weitergeht. Und dann ändern sie ihr Leben und steigen aus dem normalen Wahnsinn aus, um sich ein Leben nach den eigenen Bedingungen zu erschaffen.

Und nun du …

Prima. Jetzt bist du dran. Ich habe natürlich nicht die Erwartung, dass du jetzt sofort dein ganzes Leben über den Haufen wirfst und nach Gran Canaria in eine Lehmhütte ziehst.

Mir reicht es schon, wenn ich dich ein bisschen nachdenklich machen konnte. Wenn du vielleicht irgendwo in deinem Kopf die Idee des Aussteigens als eine reale Möglichkeit im Leben mit aufnimmst.

Wenn du dir also erlaubst, dein Leben vielleicht einmal neu zu denken.

Ganz unverbindlich.

Ganz frei.

Ist ja schließlich dein Leben.

Das einzige, das du hast, übrigens.

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