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Hilfe, ich hab Liebeskummer – 15 Tipps gegen den Trennungsschmerz

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Ein riesiges Monster stürzt sich auf dich. Sein Name? Liebeskummer. Seine großen Krallen graben sich in deine Brust. Es reißt eine klaffende Wunde in deine Haut, reißt immer weiter, gräbt sich tiefer und tiefer, bis es endlich dein Herz zu greifen bekommt. Mit seiner irrsinnigen Kraft zerquetscht es dir dein Herz, es zerrt und reißt daran. Dann läuft es weg. Und du liegst da und fühlst dich irgendwie leer. Fühlst nur noch Schmerz. Kannst kaum noch atmen. Siehst keine Chance, zu überleben – mit deinem gebrochenen Herzen.

Das ist das Bild, mit dem ich am besten meinen (Gott sei Dank hinter mir liegenden) Liebeskummer beschreiben kann. Den Schmerz, die Trauer, die Perspektivlosigkeit, die Hilflosigkeit.

Liebe ist das Wunderbarste und Wichtigste, was es gibt auf der Welt. Glücklich ist, wer liebt und geliebt wird. Und gleichzeitig ist es das Schlimmste und die größte Katastrophe, wenn jemand, den wir wirklich lieben, plötzlich nicht mehr da ist. Uns nicht mehr liebt. Und uns das Herz bricht.

Aber was passiert da eigentlich, beim Liebeskummer? Wieso tut das so verdammt weh? Wie lange dauert es, bis dieser schreckliche Trennungsschmerz überwunden ist? Wie kann ich den Liebeskummer überleben? Oder dafür sorgen, dass meine liebeskummerkranke Freundin oder mein so schrecklich leidender Sohn endlich mal wieder irgendwo Licht am Horizont sieht?

Liebeskummer: Eine Welt bricht zusammen

Liebeskummer fühlt sich schrecklich an. Wenn du mich fragst, dann ist Liebeskummer eines der schlimmsten Gefühle überhaupt. Um zu verstehen, warum das so ist, müssen wir erstmal auf das schönste Gefühl überhaupt schauen: die Liebe.

Wenn wir verliebt sind, dann ist die Welt rosarot. Wir sind glücklich. Wir fühlen uns stark. Und wir fühlen uns geborgen. Da ist jemand, mit dem ich mein Leben teilen kann. Mit dem ich tolle Dinge erlebe. Mit dem ich einschlafe und aufwache. Mit dem ich lache und weine. Dem ich alles anvertrauen kann. Miteinander sind wir in einem Kokon, in den kein anderer reinkommt. Es gibt uns und es gibt die anderen. Wir sind ein Paar und stärker als zwei Einzelne.

Oftmals lieben wir uns auch selbst mehr. Es fällt uns leichter, uns auch mit unseren Fehlern anzunehmen. Schließlich ist da jemand, der uns liebt und begehrt. Dann können wir so schlecht nicht sein. Wir schöpfen Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen aus der Liebe unseres Partners. In der Folge trauen wir uns auch mehr zu. Wir haben Erfolge. Und das treibt das Selbstvertrauen wie eine Spirale immer höher. Wir haben Kraft und fühlen uns stark.

Alles das entsteht und wächst mit der Liebe.

Aber wenn die Liebe stirbt, dann ist auch plötzlich all das Gute, das sie hat wachsen lassen, nicht mehr da.

Die Welt ist nicht mehr rosarot, sondern grau. Wir fühlen uns schwach und hilflos. Und einsam. Alle Geborgenheit, alle Sicherheit ist verloren, denn das Team – unsere gemeinsame Identität – gibt es nicht mehr.

Und plötzlich kommen auch Selbstzweifel. Schließlich liebt er mich nicht mehr. Bestimmt, weil ich so dick geworden bin. Weil ich zu alt bin. Ich bin ihm zu langweilig. Ich bin einfach nicht gut genug.

Und weil wir nicht mehr schlafen können, nichts mehr essen können und nicht mehr aufhören können, zu heulen, sehen wir irgendwann auch tatsächlich scheiße aus. Und wir kriegen auch nichts mehr hin und machen ständig Fehler, weil wir uns nicht konzentrieren können. Das Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein ist am Boden.

Zudem ist eine Trennung meistens weitaus mehr als nur ein Abschied vom Partner. Es ist oftmals auch eine Trennung vom gemeinsamen Freundeskreis, von der zweiten Familie, ein Abschied vom gemeinsamen Zuhause, in dem man lange Zeit gemeinsam gelebt hat, und auch ein Abschied von der Zukunft, die man sich gemeinsam ausgemalt hat.

Gerade nach langjährigen Beziehungen verlieren wir nach einer Trennung aber auch ein Stück weit unser Selbstkonzept, d. h. das Wissen und die Wahrnehmung unserer eigenen Person. So haben es Erica Slotter, Wendi Gardner und Eli Finkel von der Northwestern University in Evanston in ihrer Studie „Who am I without you“ 2010 beschrieben. Demnach koppeln wir unsere eigene Identität gerade in langjährigen Beziehungen eng an die Identität des Partners, wir verschmelzen sozusagen. Deshalb gerät unser Selbstbild durch die Trennung auch plötzlich durcheinander und wir fühlen uns verloren, orientierungslos und leer. Wir fragen uns: Wer bin ich eigentlich ohne dich?! Was macht MICH aus? Was ist es, was ICH brauche? Diese fehlende Klarheit über sich selbst ist eine zusätzliche schmerzhafte Erfahrung und sehr belastend. Denn wenn wir nicht wissen, wer wir selbst sind, dann fällt es uns auch schwer, ein Leben aufzubauen, das unserer Persönlichkeit, unseren Werten und Bedürfnissen entspricht.

Was körperlich passiert, wenn wir Liebeskummer haben

Die Schmerzen, die der Liebeskummer mit sich bringt, hat Ethan Kross, Professor an der University of Michigan, sogar wissenschaftlich bewiesen. Die Versuchsleiter haben dazu den Probanden zuerst Fotos ihrer Ex-Partner gezeigt und die Gehirnströme dabei gemessen. Anschließend haben sie ihnen körperliche Schmerzen (durch Hitzereize) zugefügt und auch da wieder die Hirnströme gemessen. Und siehe da: Es waren jeweils die gleichen Gehirnregionen aktiv – egal, ob es sich um körperlichen Schmerz handelte oder um die schmerzhaften Erinnerungen an den geliebten Ex-Partner. Liebeskummer, das sind also ganz reale Schmerzen.

Und auch hormonell lässt sich erklären, warum es uns so vollkommen aus der Bahn wirft, wenn wir verlassen werden. Es ist nämlich auch wissenschaftlich bewiesen, dass wir körperlich genauso reagieren wie Drogensüchtige, denen ihre Droge vorenthalten wird.

Das zeigen auch Untersuchungen von Lucy Brown, Professorin für Neurologie und Neurobiologie am Albert Einstein College of Medicine in New York, und Helen Fisher, Professorin an der Rutgers Universität in New Jersey. Auch sie haben Probanden, die vor kurzem eine Trennung durchgemacht haben, Fotos ihrer Ex-Partner gezeigt und ihre Gehirnaktivität aufgezeichnet. Neben dem Schmerzzentrum wurde auch das dopaminerge Belohnungssystem aktiviert – ein Gehirnbereich, der auch beim Kokain-Konsum aktiv ist und eine zentrale Rolle bei der Entstehung von Sucht spielt. „Unglücklich Verliebte spüren also nicht nur körperliche Schmerzen. Sie lieben die andere Person auch umso mehr“, schließt Helen Fisher daraus. Das kann auch erklären, wieso man nach einer Trennung das Gefühl hat, ohne den anderen nicht leben zu können. Auch, wenn man sich vor ein paar Wochen womöglich noch oft geärgert hat und den anderen ganz weit weggewünscht hat.

Gleichzeitig wird bei akutem Liebeskummer auch die Produktion von Glückshormonen wie Dopamin und Serotonin heruntergefahren und stattdessen werden vermehrt Stresshormone wie Adrenalin und Cortisol gebildet. In der Folge fühlen wir uns niedergeschlagen und depressiv, gereizt und aggressiv, haben regelrechte Entzugserscheinungen, wie ein Drogensüchtiger, dem die Droge vorenthalten wird.

In sehr seltenen Fällen kann Liebeskummer sogar zum „Broken-Heart-Syndrom“ (auch „Stress-Kardiomyopathie“) führen. Das ist eine Herzerkrankung, bei der es zu einer Funktionsstörung des Herzmuskels kommt und die durch starke emotionale Belastungen entstehen kann. Die Symptome sind dabei ähnlich wie bei einem Herzinfarkt – plötzliche, starke Schmerzen in der Brust und Atemnot. Die Prognose ist aber deutlich besser und das Broken-Heart-Syndrom ist durchaus innerhalb weniger Wochen heilbar und endet nur sehr selten tödlich.

Dennoch zeigt sich auch daran, wie belastend Liebeskummer für Körper und Seele ist und dass Trennungsschmerz keine Lappalie ist.

Die 4 Phasen beim Liebeskummer

So unterschiedlich lange und intensiv wir auch leiden: Der Liebeskummer verläuft immer ungefähr gleich. Ähnlich wie bei der Trauer um einen Verstorbenen werden auch beim Liebeskummer verschiedene Trennungsphasen unterschieden.

  1. Die Phase des Nicht-wahrhaben-Wollens,
  2. die Phase der aufbrechenden Gefühle,
  3. die Phase der Neuorientierung und
  4. die Phase des neuen Lebenskonzeptes.

Das Wissen um diese Phasen hilft, dass du dich selbst und deinen Kummer besser verstehen kannst. Auf diese Weise siehst du auch: Deine Gefühle und auch dein Verhalten sind ganz normal und du bist keineswegs verrückt geworden oder irgendwie abgedreht.

Wichtig ist aber auch zu wissen, dass du die Phasen nicht einfach „abarbeiten“ kannst. „Phase 1: check! Phase 2: check!“ – Ganz so einfach funktioniert das leider nicht. Denn es gibt immer auch mal Rückschläge und plötzlich merkst du, dass du doch noch nicht so sehr über deinen Ex hinweg bist, wie du eigentlich gedacht hast. Und zack, befindest du dich wieder in der Phase der aufbrechenden Gefühle, statt dich auf etwas Neues einlassen zu können. Die Trennungsphasen können sich also durchaus auch wiederholen – das ist ganz normal. Dieser ganze Prozess der Trennungsverarbeitung kann Wochen dauern, er kann sich aber auch Jahre hinziehen.

Schauen wir uns die Phasen doch mal genauer an.

1. Phase: Nicht-wahrhaben-Wollen

Diese erste Phase ist geprägt von Verzweiflung, von Hoffnung, von Selbstzweifeln und Angst.

Denn scheinbar plötzlich ist die Trennung ausgesprochen. Es ist Schluss und du möchtest es – wie der Name dieser Phase schon andeutet – einfach nicht wahrhaben. Viele möchten die Trennung noch für sich behalten und auch niemanden aus dem Bekannten- oder Verwandtenkreis einweihen. Eine Trennung – das kann nicht sein und das darf nicht sein.

In dieser ersten Phase des Liebeskummers können wir die Trennung noch gar nicht richtig begreifen und sind auch nicht unbedingt bereit, sie zu akzeptieren.

Wie ich weiter oben schon beschrieben habe, passiert in unserem Körper nach einer Trennung das Gleiche wie bei einem Drogenentzug. So sind auch die Entzugserscheinungen bei Beginn sehr ähnlich: Wir haben ein extrem starkes Verlangen, unsere Gedanken kreisen nur noch um das Objekt unserer Begierde, wir sind innerlich unruhig und erschöpft und niedergeschlagen.

Deshalb versuchen viele Menschen in dieser Phase, noch einmal um die Beziehung zu kämpfen, und wollen den Ex-Partner dazu bringen, zurückzukommen. Sie schreiben SMS, versuchen gezielt, dem Ex „zufällig über den Weg zu laufen“. Sie geloben Besserung und bitten um eine zweite Chance. Im Zuge dieser „Verhandlungen“ entsteht dann gerne auch mal die Idee nach einer Trennung auf Probe oder einer Auszeit.

2. Phase: aufbrechende Gefühle

In dieser zweiten Phase unseres Liebeskummers ist die Trennung wirklich bei uns angekommen. Wir haben verstanden: Es ist aus und vorbei und wir sind wieder alleine.

Hier rollt die Welle des Trennungsschmerzes über uns hinweg. Immer und immer wieder.

Genau wie bei Depressionen hast du in dieser schrecklich belastenden Lebensphase ein sehr niedriges Level an Dopamin (das sogenannte Glückshormon).

Und entsprechend geht es dir richtig, richtig schlecht. Vielleicht kannst du nichts essen, nicht schlafen, dich nicht konzentrieren. Du fühlst dich antriebslos und müde und bist einfach mittendrin in deiner Trauer um ihn oder sie.

Aber nicht nur Antriebslosigkeit und Traurigkeit spielen in dieser Phase eine Rolle. Vorherrschend sind auch Wut, Angst, Orientierungslosigkeit, Selbstzweifel oder Schuldzuweisungen, dir selbst oder deinem Ex-Partner gegenüber.

Das einzig Gute an dieser Phase ist, dass es quasi nur noch bergauf gehen kann. Denn hier bist du schon am Tiefpunkt angelangt.

3. Phase: Neuorientierung

In dieser 3. Phase des Liebeskummers geht es langsam wieder aufwärts. Du wirst wieder zuversichtlicher und schöpfst neue Hoffnung, dass das Leben es doch nicht einfach nur böse mit dir meint. Die Trennung schmerzt natürlich immer noch. Aber mittlerweile hast du gelernt, mit dem Kummer umzugehen und die Katastrophe zu akzeptieren. Langsam kannst du loslassen, du kannst akzeptieren, dass er oder sie gegangen ist, und du merkst: Das Leben geht weiter, auch wenn du jetzt erstmal alleine bist.

Langsam schaffen wir es auch, mal wieder rational zu denken und einen weniger emotionalen Blick auf die Beziehung zu werfen. Gab es vielleicht doch Anzeichen, dass es so kommen würde? War es nicht tatsächlich auch manchmal schwierig mit ihm oder ihr? Langsam wirst du offener dafür, die verschiedenen Gründe zu erkennen, weshalb es zur Trennung kam. Und sich diese Gründe auch ganz bewusst vor Augen zu halten, ist grundsätzlich eine großartige Idee – schließlich soll das in der nächsten Beziehung nicht wieder zum Thema werden.

Ja, vielleicht kannst du jetzt sogar schon ein wenig nach vorne schauen. Eine neue Beziehung – das ist jetzt zumindest wieder vorstellbar. Vielleicht wird sie sogar besser werden als die vorherige? Wer weiß …

Jetzt bist erstmal du dran. Es gibt nun auch mal andere Themen als die Vergangenheit und deinen Ex. Du hörst jetzt noch deutlicher auf deine Bedürfnisse, du kümmerst dich um dich, du hast wieder neue Energie, bist stärker und mutiger.

4. Phase: das neue Leben

Das ist die beste Phase von den vieren. Denn es ist quasi der krönende Abschluss. Du bist über deinen Liebeskummer hinweg, hast deinen inneren Frieden mit der Trennung geschlossen und bist bereit für ein neues Leben. Viele sind zuversichtlich, hoffnungsvoll, gespannt, was das Leben – und vielleicht auch die Liebe – zu bieten hat.

Manch einer bleibt skeptisch und kann sich nicht so leicht für eine neue Liebe öffnen. Aber auch, wenn du die ein oder andere Narbe behältst. Deine Vergangenheit mit dem Ex hindert dich nicht mehr daran, dich auch wieder auf jemand Neues einzulassen. Und spätestens, wenn du dich wieder verliebst, wirst du auch wieder hoffnungsvoll in eine neue Liebe starten können.

Wie lange dauert Liebeskummer?

„Liebeskummer dauert ungefähr halb so lange wie die Zeit, die ihr zusammen wart“ – das sagte eine Freundin zu mir, als ich mich mal wieder verzweifelt gefragt habe, wie lange das bloß noch so weitergehen soll mit diesem Trennungsschmerz. Gott sei Dank hat sie nicht recht behalten. Das wäre auch wirklich eine dramatische Rechnung, wenn man nach einer 30-jährigen Beziehung dann 15 Jahre trauern würde!

Tatsächlich gibt es nämlich eine solche Faustregel nicht und jeder trauert anders und anders lang um die verlorene Liebe. Manch einer leidet mehrere Jahre, ein anderer ist schon nach wenigen Wochen vom Liebeskummer befreit.

Wichtig ist, dass es eine Entwicklung gibt, dass du also nicht in der Trauer steckenbleibst und auch nach längerer Zeit kein Licht am Ende des Tunnels siehst. Wenn dir nichts weiterhilft, dann solltest du dir auf jeden Fall professionelle Hilfe holen. Dazu kannst du einen Psychotherapeuten oder Coach in deiner Nähe zu Rate ziehen oder dich zumindest erst einmal an die Telefonseelsorge wenden.

Eine gute Nachricht gibt es aber für alle, die gerade zum ersten Mal Liebeskummer haben: Er hört tatsächlich auf. Es stimmt, was uns alle nur müde lächeln lässt: Die Zeit heilt alle Wunden. Auch das ist von der wissenschaftlichen Forschung bewiesen: „Je länger der Zeitpunkt des Verlassen-Werdens der Probanden her war, desto weniger Aktivität fand sich in der Hirnregion, die für tiefe Verbundenheit zuständig ist“, so Helen Fisher.

Liebeskummer überwinden: 15 Tipps, die dir wirklich helfen

Wir können tatsächlich auch einiges dafür tun, dass der Liebeskummer schneller wieder aufhört und wir es auch schaffen, unseren Ex besser loszulassen. Die folgenden 15 Tipps sollen dir dabei helfen, den Trennungsschmerz besser zu verkraften, den Liebeskummer zu überstehen und nach vorne zu schauen (Mein Favorit ist übrigens Tipp #12 😉 )

Tipp 1: Nimm dir Zeit, um deine verlorene Liebe zu trauern.

Eine Trennung ist etwas wirklich Schlimmes und der Trennungsschmerz und Liebeskummer ist durchaus vergleichbar mit der Trauer um einen verstorbenen Menschen. Deshalb nimm dir bitte die Zeit zu trauern. Und ja: Du darfst weinen, so viel du willst. Das befreit und ist erwiesenermaßen gut für die Seele. Also lass dir nicht – niemals – von irgendwem reinreden, wann es genug zu sein hat mit dem Trauern.

Was mir persönlich bei meinem Liebeskummer geholfen hat, ist Musik. Mit der „richtigen“ Musik kann ich mal alle Gefühle rauslassen und irgendwie auch immer merken: Ich bin nicht die Einzige, der es so geht. Falls das auch was für dich ist, hier sind meine ganz persönlichen Top-7-Lieder bei Liebeskummer:

  1. Queen: „Love of my life“
  2. Sinead O´Connor: „Nothing Compares 2 U“
  3. Philipp Poisel: „Eiserner Steg“
  4. Selig: „Ohne dich“
  5. Philipp Poisel: „Wie soll ein Mensch das ertragen“
  6. Adele: „Someone like you“
  7. Philipp Poisel: „Liebe meines Lebens“

Tipp 2: Lass deine Gefühle zu – und raus!

Lass deine Gefühle zu und verdränge sie nicht. Mit den Gefühlen ist das nämlich so eine Sache: Sie gehen nicht weg, nur weil wir das wollen. Im Gegenteil. Erst, wenn wir uns ihnen öffnen und wir sie beachten, erst dann ziehen sie weiter und lassen uns – zumindest für einen Augenblick – in Ruhe.

Eine Möglichkeit hierfür ist das Tagebuch-Schreiben. Tagebuch-Schreiben ist Psychohygiene pur. Auf diese Weise kannst du alles rauslassen, was dich belastet, und durch das Schreiben kannst du auch mit einer etwas anderen Perspektive auf die Situation schauen. Und wenn sowieso im Kopf (und im Herzen!) alles drunter und drüber geht, dann kann dir das Tagebuch-Schreiben helfen, einfach mal wieder deine Gedanken und dein Gefühlschaos zu sortieren. Unbedingt empfehlenswert!

Du kannst deine Gefühle, deine Trauer, deine Wut oder deine Fragen auch in einem Brief an deinen Ex-Partner formulieren. Schreib ihm doch einfach mal, was du schon immer mal sagen wolltest. Wirf ihm alles an den Kopf oder bettel um seine Liebe. Lass raus, was gerade in dir ist. Wichtig, wichtig, wichtig ist aber: Dieser Brief ist nicht für deinen Ex, sondern für dich. Deshalb schick ihn bloß nicht weg! Ich selbst habe mir damals übrigens eine extra Mailadresse für meinen Ex-Partner eingerichtet und habe regelmäßig meine Mails ins Nirwana geschickt.

Tipp 3: Reden hilft

Es hilft uns ungemein, die Trennung zu verarbeiten, wenn wir jemanden haben, mit dem wir über unsere Gefühle und Gedanken sprechen können. Nicht nur, weil wir damit unseren Gedanken und Gefühlen Ausdruck verleihen können, sondern auch, weil wir auf Verständnis und Zuspruch treffen. Und es ist sehr wohltuend, wenn da jemand ist, der uns tröstet und gut zuspricht.

Dass es wirklich hilfreich ist, über die eigene Trennung zu sprechen, hat auch eine Studie der Northwestern University in Evanston erforscht. Die Studie zeigt, dass es den Teilnehmern, die 4x im Zeitraum von 9 Wochen ausführlich über ihre Trennungsgeschichte berichten sollten, wesentlich besser ging als denjenigen, die nur an 2 Terminen jeweils einen kurzen Fragebogen ausfüllen sollten. Das wirklich Interessante daran ist aber, dass da gar keiner sein muss, der dir zuhört. Du kannst auch mit dir selbst über deine Trennung sprechen und es hat diesen positiven Effekt. Wichtig ist nämlich nur, dass wir durch das Darüber-Sprechen die Trennung, unsere Gedanken und Gefühle reflektieren.

Tipp 4: Kein Kontakt

Kein Kontakt. Das ist der Erfolgsgarant für deine Liebeskummer-Heilung. Puh, das klingt hart, ich weiß. Ich finde das auch keineswegs einfach …

Aber vielleicht hast du dir ja weiter oben durchgelesen, was ich über die körperlichen Veränderungen bei Liebeskummer geschrieben habe und dass sich bei uns quasi dasselbe abspielt wie bei Drogensüchtigen, die auf Entzug sind. Und das erklärt doch einiges, oder?

Mit jedem Mal, wenn du deinen Ex triffst oder mit ihm sprichst oder ihn sogar nur über Facebook oder sonstige soziale Medien kontaktierst, fällst du wieder zurück in deine Sucht, in deine Liebe. Und mit jedem einzelnen Mal tut es wieder weh. Wenn du also so schnell wie möglich und so wenig schmerzhaft wie möglich durch die Trennungszeit kommen willst, dann werd von heute auf morgen abstinent, clean, trocken – und vermeide komplett den Kontakt zu deinem Ex-Partner.

Übrigens gibt es da mittlerweile sogar technische Möglichkeiten, wie du dich daran hindern kannst, ihn anzurufen oder via Facebook zu stalken :-).

Eine besonders schwierige – aber gar nicht so seltene – Situation kann entstehen, wenn dein Ex-Partner gleichzeitig ein Kollege ist und ihr den gleichen Arbeitgeber habt. Aber auch hier ist es sehr wichtig, deutlich den Kontakt zu vermeiden. Das lässt sich bei der Arbeit zwar nie hundertprozentig ausschließen, dass ihr euch über den Weg lauft, aber du kannst schon auch etwas dafür tun, damit ihr so wenig wie möglich aufeinander treffen müsst.

Und auch dein Ex-Partner kann einiges dafür tun. Er oder sie muss aber erstmal wissen, dass es dir wichtig ist, dass jetzt mal eine Zeit lang Funkstille angesagt ist. Deshalb ist am wichtigsten: Teile deinem Ex mit, dass du die Trennung verarbeiten musst und dafür Zeit brauchst. Und dass es dir in dieser Zeit vor allem auch hilft, wenn ihr so wenig Kontakt habt, wie möglich. Sag deinem Ex-Partner, dass du ihm oder ihr deshalb jetzt aus dem Weg gehen wirst. Dass er dich nicht kontaktieren soll und bitte ebenfalls darauf achten soll, dass ihr auch beruflich so wenig miteinander zu tun habt, wie möglich.

Was kannst du noch tun?

Du kennst die Routinen – wie z.B. die Pausenzeiten – deines Ex-Partners sicherlich ganz gut. Mach ganz bewusst zu einer anderen Zeit Pause oder Feierabend (sodass ihr euch nicht auch auf dem Heimweg begegnen müsst).

Bitte eingeweihte Kollegen, kleinere Aufgaben für dich zu übernehmen, bei denen du mit deinem Ex zusammenarbeiten müsstest. Du kannst im Gegenzug ja auch Aufgaben übernehmen, die deinem Kollegen nicht ganz angenehm sind.

Ihr begegnet euch ständig auf dem Flur, in der Teeküche, beim Kopierer und es lässt sich nicht vermeiden, dass ihr euch über den Weg lauft? Dann sag höflich „Hallo“ und geh einfach weiter, wenn du ihm oder ihr begegnest. Ihr müsst jetzt kein Gespräch führen, nur weil ihr euch über den Weg lauft. Versuch, ihn oder sie da genauso zu behandeln, wie jeden anderen Kollegen, mit dem du nicht viel zu tun hast. Ich weiß, das ist schwierig und vielleicht auch erstmal unangenehm – aber es hilft dir, loszulassen.

Ich habe mal gehört, dass es bei den Anonymen Alkoholikern heißt, dass sie sich nicht vornehmen sollen, niemals wieder Alkohol zu trinken, weil es schnell überfordernd ist. Stattdessen sollen sie sich jeden Tag vornehmen, nur heute keinen Alkohol zu trinken, und sich immer wieder sagen: „Heute nicht – vielleicht morgen“.

Vielleicht ist es ein guter Ansatz, von diesem erfolgreichen System zu lernen. Sag dir nicht, dass du ihn oder sie NIE WIEDER sprechen oder sehen darfst. Dass es NIE WIEDER Kontakt geben darf. Dass ihr NIE WIEDER miteinander umgehen könnt. Nimm dir vor, es heute nicht zu tun – vielleicht morgen. Und diesen Vorsatz jeden Tag aufs Neue umzusetzen.

Tipp 5: Achte deinen Körper! 

Essen, trinken, schlafen. Das braucht dein Körper, um überhaupt zu funktionieren. Auch jetzt. Oder sogar gerade jetzt, wo er besonders viel Kraft braucht, um dein gebrochenes Herz zu heilen. Und auch, wenn dir so gar nicht nach Essen zumute ist und an Schlaf kaum zu denken ist. Aber genauso, wie deine Psyche Einfluss darauf hat, wie es deinem Körper geht (man denke an die Auswirkungen des Liebeskummers auf deinen Körper), hat auch dein Körper Einfluss auf deine Psyche. Wenn du nichts isst, dann fehlt deinem Körper Energie, die er nun mal braucht, um das ganze System „Körper“ am Laufen zu halten. Und wenn deinem Körper Energie fehlt, dann fühlst du dich antriebslos, schwach und müde – das trägt nicht gerade dazu bei, dass es dir besser geht.

Genauso ist es mit dem Schlaf. Wenn wir nicht schlafen können, macht uns das krank. Nicht nur körperlich, sondern auch psychisch hat Schlafentzug Folgen – wir sind aggressiv, mies gelaunt, gereizt.

Also, was hilft?

Wenn du nichts essen kannst vor Kummer:

Bitte versuch zumindest immer mal wieder kleine Mahlzeiten oder Snacks zu dir zu nehmen. Vielleicht schaffst du es, wenn ich dir hier ein bisschen Hoffnung machen kann. Es gibt nämlich auch richtige „Liebeskummer“-Ernährung: Essen, das sich positiv auf deine Stimmung auswirkt, weil es z. B. die Produktion von Serotonin (Glückshormon) ankurbelt oder viel Magnesium hat (Nervennahrung). Also, probier’s doch mal mit Bananen, Nüssen, Ananas, Avocado, Tomaten, Vollkornprodukten oder Geflügel – und klar, auch Schokolade (vor allem die ganz dunkle) ist ein Glücklichmacher 😉

Wenn du nichts essen kannst, weil es dir zu schlecht geht, dann versuch zumindest, etwas zu trinken, was viel Energie hat. Einen Smoothie zum Beispiel, Milchshakes, Kakao oder heiße Schokolade. Ja genau, größtenteils ungesund, aber Hauptsache etwas! Es geht darum, dass du dir und deinem Körper möglichst auch die Energie zuführst, die er braucht.

Wenn du nicht schlafen kannst vor Kummer:

Wenn wir nicht ein- oder durchschlafen können, dann liegt das vor allem daran, dass wir ins Grübeln kommen und unsere Gedanken die ganze Zeit um unseren Ex-Partner kreisen. Und das ist leider etwas, was wir mit unserer Willenskraft nur wenig beeinflussen können.

Das Problem ist oftmals, dass wir uns den kompletten Tag mit allerhand Dingen ablenken können und bloß versuchen, jeden belastenden Gedanken beiseitezuschieben. Und erst abends, wenn wir im Bett liegen und es still um uns herum ist, dann kommen die Gedanken hervor. Klar, irgendwann müssen sie ja mal raus.

Wenn das bei dir auch ein Problem ist, dann versuch es doch mal damit, dass du deinen Sorgen und Grübeleien schon vorher – im Laufe des Tages – Raum gibst. Das kann wirklich sehr befreiend sein.

Das kannst du machen, indem du in dein Tagebuch schreibst. Oder du kannst es mal mit dem Grübelstuhl probieren. Diese Methode haben wir hier schon in einem anderen Beitrag beschrieben: Eine Methode um aus endlosen Grübeleien auszusteigen.

Wenn das nicht hilft und du trotzdem abends keine Ruhe in den Kopf bekommst, dann kannst du aber auch versuchen, ganz gezielt deine Gedanken abzulenken. Vielleicht bist du jemand, der gut beim Lesen einschlafen kann. Dann versuch es doch mal auf diese Weise. Oder aber du hörst dir ein Hörbuch oder Hörspiel an. Es muss ja nichts Aufregendes sein. Aber ein Kinderhörspiel wie die drei ??? oder ein ganz abgedrehtes Hörbuch wie „Eine kurze Geschichte der Zeit“ von Stephen Hawking funktionieren eigentlich immer sehr gut zum Abschalten.

Tipp 6: Päppel dein Selbstbewusstsein

Bin ich beziehungsunfähig? Habe ich alles falsch gemacht? Bin ich zu langweilig? Nicht liebenswert?

So eine Trennung kann uns in unseren Grundfesten erschüttern und uns auch in große Selbstzweifel stürzen lassen. Plötzlich fühlen wir uns ungeliebt, wertlos und verlieren den Glauben an uns selbst. Und das tut richtig weh.

Dabei ist es eine Grundvoraussetzung fürs Glücklichsein, dass wir mit uns selbst im Reinen sind. Dass wir uns mit unseren größeren und kleineren Fehlern annehmen können. Dass wir uns selbst akzeptieren, so wie wir sind – und vielleicht sogar lieben können.

Ich möchte dir hier eine kleine, einfache Übung vorstellen, mit der du nach und nach lernst, dich selbst so anzunehmen, wie du bist. Dabei geht es darum, dass du dir bewusst machst: Du bist in Ordnung, so wie du bist. Egal, welche Macken du hast. Egal, wie du dich fühlst. Egal, was schiefläuft. Egal, was du an deinem Äußeren nicht magst oder für welche Taten du dich schämst: Du bist okay, so wie du bist.

  1. Denk an etwas, was du an dir nicht magst, wofür du dich kritisierst, schämst oder was dich an dir ärgert.
  2. Und jetzt sag dir Folgendes:
    „Obwohl … [hier setzt du das ein, was du an dir nicht magst],
    bin ich in Ordnung, so wie ich bin.“

Zum Beispiel:

  • „Obwohl sie sich von mir getrennt hat, bin ich in Ordnung, so wie ich bin.“
  • „Obwohl ich 3 kg zu viel auf den Rippen habe, bin ich in Ordnung, so wie ich bin.“
  • „Obwohl ich ihn betrogen habe, bin ich in Ordnung, so wie ich bin.“

Schreib dir den Satz am besten auf einen Zettel oder auf ein Post-it und häng es irgendwohin, wo du regelmäßig darüber stolperst.

Was du damit lernst, ist, dass du immer in Ordnung bist. Auch, wenn du nicht perfekt bist. Auch, wenn du Fehler machst. Auch wenn du etwas an dir nicht magst. Du bist gut, genau so, wie du bist.

Tipp 7: Weg mit den Sachen deines Ex

Aus den Augen, aus dem Sinn. Ja, auch das klingt wieder knallhart. Aber je weniger Kram du von deinem Ex-Partner in deiner Wohnung hast, umso einfacher fällt es dir, auch mal an andere Dinge zu denken als an eure Trennung. Ob es das gemeinsame Foto am Kühlschrank ist, ihre Büchersammlung oder sein großer Benjamini – alles, was dich an ihn oder sie erinnert, ist immer wieder ein Stich ins Herz. Solange du immer noch mit deiner Einrichtung eure Beziehung zelebrierst und so tust, als wäre nichts gewesen, verlängerst du einfach nur den Trennungsschmerz. Denn mit jeder Erinnerung tut es wieder weh.

Deshalb bitte ihn oder sie, die eigenen Sachen abzuholen. Zöger das nicht länger heraus als nötig. Du musst nicht dabei sein – vielleicht kannst du jemanden, der dir nahesteht, bitten, für dich so lange die Stellung zu halten.

Und die Dinge, die dir gehören und die dich an ihn erinnern, tust du am besten erstmal weit weg. In eine Karton in den Keller oder auf den Dachboden zum Beispiel. Es ist nicht einfach, diese Dinge wegzuwerfen – und ich persönlich finde, dass das auch gar nicht unbedingt notwendig ist. Denn auch das sind Erinnerungen an eine Lebenszeit, die man sich vielleicht in 5 Jahren und mit ein bisschen mehr Abstand gerne und ohne Schmerz wieder anschaut. Aber jetzt – solange es dir mit der Trennung schlecht geht – müssen sie erstmal aus deinem Blickfeld verschwinden.

Tipp 8: Sei gnädig mit dir selbst

Du befindest dich gerade in einem Ausnahmezustand. In einer Art Lebenskrise. Vielleicht siehst du gerade ganz schrecklich aus. Du fühlst dich miserabel. Du bist unkonzentriert und schaffst deine Arbeit nicht. Vieles fällt dir gerade schwer. Vielleicht bist du auch ein bisschen aggressiv und reagierst gereizt auf andere Menschen. Weißt du, was das Schlimme ist? In solchen Situationen geben wir uns selbst ganz gerne auch nochmal eins auf die Mütze. Wir ärgern uns über uns selbst. Wir verurteilen uns dafür, dass wir so unkonzentriert sind. Wir schämen uns dafür, dass die Dinge nicht so laufen, wie sie sollten. Wir erlauben uns nicht, ständig rumzuheulen.

Wenn du dich dabei erwischst, wie du dich und deinen Kummer verurteilst, dann halt in Zukunft mal ganz kurz inne und frage dich:

Was würde ich jetzt tun, wenn meine beste Freundin oder mein bester Freund in dieser Situation wäre? Was würde ich dann sagen oder machen?

Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Reaktion ganz anders ausfallen würde. Du würdest sie oder ihn trösten. Du würdest ihm oder ihr gut zusprechen. Du würdest sie oder ihn in den Arm nehmen und ermutigen. Du würdest ihm oder ihr alles verzeihen und wärst einfach gnädig.

Und genau so solltest du jetzt auch mit dir selbst umgehen. Wie ein guter Freund. Denn das ist es, was du jetzt brauchst, rund um die Uhr. Jemanden, der gut zu dir ist, und nicht jemanden, der dir noch eins draufgibt, wenn du schon am Boden liegst.

Tipp 9: Geh raus!

Es ist okay, wenn du direkt nach der Trennung ein wenig für dich sein möchtest. Was aber nicht mehr in Ordnung ist, ist, wenn du dich vollkommen isolierst. Denn das verstärkt nicht nur deine Traurigkeit und Niedergeschlagenheit. Es hält dich auch von dem fern, was dir guttut: frische Luft, Bewegung, soziale Kontakte und Ablenkung. Deshalb raff dich auf, auch wenn dir so gar nicht danach ist. Zieh deinen inneren Rollladen hoch und verschließ dich nicht dem Leben. Du wirst niemals aus deinem Tief rauskommen, wenn du dich nicht für das Leben öffnest und rausgehst. Nur so gibst du dem Tag die Chance, zu etwas Besserem zu werden als zu einem deprimierenden und niedergeschlagenen Tag im Bett.

Also, geh raus. Wenn es dir lieber ist, auch alleine. Mach ein wenig Sport oder geh zumindest spazieren. Du wirst sehen, das wird dir guttun. Durch Bewegung kannst du deinen Stress abbauen und das Tageslicht erzeugt Serotonin, das sogenannte Glückshormon. Dazu noch Begleitung von einer guten Freundin oder einem guten Freund … das ist ein gesundes und extrem wirkungsvolles Rezept gegen deinen Herzschmerz.

Tipp 10: Tu dir etwas Gutes! 

Gerade jetzt, in dieser unglaublich schwierigen Lebensphase, ist es sehr wichtig, dass du gut für dich sorgst. Dass du dich selbst glücklich machst. Dass du immer wieder schöne Dinge tust oder in dein Leben einlädst, die dich glücklich machen.

Deshalb überleg doch mal: Was tut dir gut? Was brauchst du gerade? Was macht dir Spaß? Was hast du schon immer gerne getan? Was hast du dir gerne angeschaut? Was schmeckt dir gut? Womit tröstest du dich sonst gerne? Was kannst du so richtig genießen? Was bringt dich zum Lachen?

In der Badewanne entspannen, in den Tierpark gehen, einen Tag am Meer verbringen, das Lieblingsessen kochen (oder sich bekochen lassen), die Musik deiner Lieblingsband ganz laut aufdrehen, einen Mädelsabend machen, mit dem besten Kumpel Billard spielen, bei Youtube ein paar verrückte Videos anschauen, shoppen gehen, das neue Bühnenprogramm deines Lieblingscomedians anschauen, Sprüche und Zitate gegen Liebeskummer lesen, deine Lieblingsserie anschauen, mit deinem kleinen Neffen spielen, in der Sonne einen guten Krimi lesen, …

Egal, was es ist: Wichtig ist, dass du dich stärkst und ganz gezielt für Glücksmomente in deinem Leben sorgst. Dass du gut für dich sorgst und dir selbst das gibst, was du brauchst. Denn auch wenn es dir gerade vielleicht noch nicht so vorkommt: Glück ist eine Entscheidung. Deine Entscheidung. Und du kannst dich jeden Tag aufs Neue dafür entscheiden, glücklich zu sein, indem du die Dinge tust, die dich glücklich machen.

Tipp 11: Richte den Blick auf die guten Dinge im Leben

Erinnerst du dich noch an die Zeit vor dem Liebeskummer? Da gab es so viele schöne Dinge. Da hast du garantiert an jedem Tag aus irgendeinem Grund gelacht. Da schien irgendwie die Sonne in deinem Leben.

Aber auch, wenn es seit der Trennung irgendwie dunkel und grau ist, gibt es weiterhin die guten Dinge im Leben. Der Unterschied ist nur, dass es dir schwerer fällt, sie auch wirklich zu sehen. Deshalb ist es jetzt ganz besonders wichtig, den Blick auf die positiven Dinge im Leben zu richten und ganz gezielt danach Ausschau zu halten. Das stärkt dich und gibt dir die Kraft, die du jetzt unbedingt brauchst.

Ich möchte dir deshalb unbedingt empfehlen, für 30 Tage (mindestens!) ein Positiv-Journal zu führen. Das heißt, dass du dich an jedem einzelnen Tag hinsetzt und einmal kurz aufschreibst, was es Positives in deinem Leben gab. Am besten machst du das abends – dann kannst du deinen Tag auf diese Weise auch mit etwas Positivem abschließen. Du kannst dafür dein Tagebuch nutzen oder findest hier sonst auch eine Vorlage (aus unserem Lebensfreude-Kurs):

Vorlage hier herunterladen

Bitte beantworte an jedem Abend folgende Fragen:

  • Was war heute gut? Und womit bin ich heute zufrieden?
  • Worüber habe ich mich gefreut oder worüber habe ich heute gelacht?
  • Wo habe ich heute Güte, Liebe, Verständnis, Hilfsbereitschaft, Miteinander oder Schönheit erlebt oder beobachtet?
  • Wo habe ich heute erreicht, was ich mir vorgenommen habe?

Wichtig ist, dass du da wirklich auch den Blick auf die ganz minikleinen positiven Dinge richtest. Alles zählt. Auch ein Lächeln des Nachbarn. Dass du überhaupt aufgestanden bist. Dass du heute bei der neuen Simpsons-Folge laut loslachen musstest … ganz egal, was es ist: Notiere alles, was irgendwie gut und positiv war.

Falls es wirklich mal einen Tag geben sollte, an dem alles schlimm war und an dem du so gar nichts Gutes finden kannst, dann schau stattdessen in die Vergangenheit: Was ist dir schon Gutes im Leben widerfahren? Wofür bist du dankbar? Welche kleinen und großen Erfolge hattest du schon im Leben? Wo hast du dich mal überwunden? Wie hast du schon mal eine Krise überwunden?

Tipp 12: Verabschiede dich vom Idealbild deines Partners

Sobald es zur Trennung kommt, reagieren wir mit Entzugserscheinungen – unseren Hormonen sei Dank. Dazu gehört auch, dass wir unseren Ex-Partner vollkommen idealisieren. Plötzlich ist er der perfekte Mensch. Wir waren das perfekte Paar und keine Liebe so stark wie unsere.

Aber kann es dann wirklich zu einer Trennung kommen?

Gab es nicht vielleicht doch mal Streit? Gab es nicht vielleicht auch Dinge, die an ihm oder ihr nicht so toll waren? Bei denen ihr gar nicht so gut zusammengepasst habt? Vielleicht musstest du dich in gewisser Weise zurücknehmen und aus Rücksicht auf Dinge verzichten, die dir wichtig waren? Vielleicht gab es Dinge, bei denen du dich immer wieder verbiegen musstest?

Du machst dir das Loslassen einfacher, wenn du dir auch die negativen und belastenden Seiten deines Ex-Partners in Erinnerung rufst. Wenn du aufhörst, ihn zu idealisieren, und stattdessen ganz bewusst überlegst: Was hat mir eigentlich NICHT an ihm gefallen?

Vielleicht magst du auch das mal aufschreiben und eine Liste machen von Dingen, die dir nicht an ihm oder ihr gefallen haben und auf die du seinet- oder ihretwegen verzichten musstest.

Frag dich dazu:

    • Was hat mir an ihm/ihr nicht gefallen?
    • In welchen Situationen war ich richtig genervt von ihm/ihr?
    • Worauf musste ich seinet-/ihretwegen verzichten?
    • Wo musste ich mich verstellen, um ihr/ihm zu gefallen?

    Vielleicht fällt es dir schwer, jetzt gleich Antworten zu finden. Deshalb fang einfach mal an, leg dir diese Liste irgendwohin (oder häng sie dir an den Kühlschrank) und immer, wenn dir etwas auffällt, notierst du diesen Punkt auf deiner „Mein-Ex-ist-auch-nicht-perfekt-Liste“. Du wirst schon sehen, da kommt was zusammen!

    Tipp 13: Lass bewusst los mithilfe eines Loslass-Rituals

    Wenn du merkst, dass du langsam weiterkommst und die Trennung ein Stück weit verarbeitet hast, dann kann es dir helfen, dich ganz gezielt von deiner vergangenen Beziehung zu verabschieden. Dabei kann dir ein Ritual helfen, deine vergangene Beziehung und deinen Ex-Partner loszulassen:

    Hier ein paar Beispiele für Loslass-Rituale:

    • Schreibe einen Abschiedsbrief (wie schon in Tipp 2 vorgeschlagen). In diesem Brief kannst du noch einmal alles sagen, was du deinem Ex-Partner sagen möchtest. Verabschiede dich ganz bewusst – das hilft dir, mit der Beziehung abzuschließen. Anschließend verbrennst du den Brief. Oder du faltest ihn zum Schiffchen und setzt es in einem nahegelegenen Gewässer aus. Du kannst den Brief auch schreddern oder ihn im Klo herunterspülen.
    • Du kannst statt eines Briefes auch ein Foto deines Verflossenen nehmen. Stell es vor dir auf und sprich zu diesem Foto. Sag ihm oder ihr, was du noch zu sagen hast, und dann verabschiede dich ganz bewusst. Wenn du möchtest, kannst du natürlich auch das Foto zerreißen, es begraben, es verbrennen o.Ä.
    • Wenn dir ein solches Ritual nicht so gut gefällt, dann kannst du dich auch mental ganz bewusst verabschieden. Dazu habe ich hier eine Achtsamkeits-Übung für dich.

    Tipp 14: Gestalte dein neues Leben

    Jetzt ist eine Zeit der Umbrüche. Dein Leben hat sich verändert, so wie auch du dich veränderst. Deshalb ist genau jetzt der richtige Zeitpunkt, um sich zu überlegen, wo die weitere Reise für dich hingehen soll.

    Wie soll dein Leben aussehen? Was ist dir wichtig? Was brauchst du, um glücklich zu sein im Leben? Was wolltest du schon immer mal machen? Was wolltest du gerne mal lernen? Welche Wünsche hast du für die Zukunft? Welche Träume schlummern in dir?

    Stelle dir ganz bewusst diese Fragen und finde Antworten darauf. Denn erst, wenn du weißt, was du brauchst und was du dir wünschst, kannst du auch gezielt dafür sorgen, dass du genau das auch bekommst.

    Falls es dir schwerfällt, diese Fragen zu beantworten, dann schau dir doch mal unser Programm „Finde deinen Kompass“ an. In diesem Selbstlernkurs führen wir dich Schritt für Schritt durch deinen Selbsterkenntnis-Prozess – so, dass du dich, deine Bedürfnisse und Werte besser kennenlernst und ganz klar vor Augen hast, wohin es für dich gehen soll.

    Tipp 15: Lerne aus deiner vergangenen Beziehung

    Die gleiche Zeit, die es dauert, über die Vergangenheit zu trauern,
    hat man zur Verfügung, um die Zukunft zu gestalten.

    (Indisches Sprichwort)

    Noch mehr Sprüche und Zitate, die dir durch den Liebeskummer helfen, findest du hier.

    Jedes Ende ist auch ein Neuanfang. Und so ist auch diese Lebenskrise eine Zeit des Wandels. Ein Lebensabschnitt ist zu Ende gegangen – und es fängt ein neuer Lebensabschnitt an – irgendwann auch mit einer neuen Partnerschaft.

    Dieser Tipp ist natürlich nichts für die Anfangszeit deines Liebeskummers. Aber sobald du ein wenig loslassen konntest und wieder stabil bist, ist es sehr sinnvoll, ganz bewusst noch einmal kritisch auf die vergangene Beziehung zurückzuschauen und sich mit den Wünschen für die Zukunft zu beschäftigen. Dazu fragst du dich:

    • Was ist nicht so gut gelaufen in der vergangenen Beziehung?
    • Was wünsche ich mir anders?
    • Wo möchte ich mich verändern?
    • Wie sollte mein zukünftiger Partner sein?
    • Was brauche ich, um in einer Beziehung glücklich zu sein?
    • Was kann und möchte ich geben?

    Nutze deine Singlezeit, um für dich klar zu bekommen, was du in einer Partnerschaft willst und was du nicht willst. Damit legst du den Grundstein, um deine nächste Beziehung glücklicher und auch erfolgreicher zu gestalten.

    Ich wünsche dir alles Liebe!

    Liebeskummer ist schlimm und es tut schrecklich weh, wenn unsere Beziehung in die Brüche gegangen ist. Aber ich verspreche dir, dass es mit der Zeit abnehmen wird. Dass du irgendwann wieder lachen kannst. Dass du nach vorne schauen kannst. Und dass dein Leben weitergehen wird.

    Mit den 15 Tipps, die du in diesem Beitrag gefunden hast, kannst du dich selbst in dieser schwierigen Lebenskrise stärken und vielleicht auch deinen Liebeskummer etwas verkürzen und reduzieren.

    Wenn dir das alles nicht hilft und du dich wirklich über einen längeren Zeitraum einfach nur hundsmiserabel fühlst, dann zöger aber bitte nicht, dir professionelle Hilfe zu holen. Hier einige Anlaufstellen:

    • die Telefonseelsorge (der Anruf ist kostenfrei: 0800/111 0 111 – oder auch per Mail)
    • Coach/Therapeuten in deiner Nähe
    • Liebeskummer-Praxis von Silvia Fauck (persönliche Beratung in ganz Deutschland, in der Schweiz und Österreich oder auch per Telefon/Mail)
    • (psychosoziale) Beratungsstellen (z.B. von der AWO, der Caritas oder Diakonie – gibt es in so ziemlich jeder Stadt.

    Und was auch sehr zu empfehlen ist, ist das Forum Trennungschmerzen. Dort findest du andere, die gerade das Gleiche erleben, wie du.

    Ich wünsche dir alles, alles Liebe und viel Kraft in dieser schwierigen Zeit.


    PS: Manchmal hilft es, wenn andere in Worte fassen, was uns selbst bewegt. Dafür habe ich hier einige Sprüche und Zitate zum Thema Liebeskummer für dich …

    Sprüche zum Thema Liebeskummer herunterladen

    Hast du selbst Liebeskummer oder vielleicht eine gute Freundin/ein guter Freund von dir? Dann kannst du dir hier 16 tröstende, unterstützende und hoffnungspendende Sprüche und Zitate herunterladen. Einfach ausdrucken, ausschneiden und dann kannst du sie im Postkarten-Format immer bei dir haben oder aufhängen, wo du regelmäßig darüber stolperst.

    Liebeskummer Spruch

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    Weiterführende Literatur und Videos:

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