Introvertiert glücklich?

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Ich bin introvertiert und das macht es mir nicht immer leicht. Ich bin schnell erschöpft, wenn ich unter Leuten bin, in Gesprächen finde ich manchmal nur schwer die offensichtlichsten Wörter oder Namen, und Gesprächspartner wundern sich schon mal über meinen ausweichenden Blick, wenn ich mit ihnen rede. Ich brauche viel Zeit mit mir allein, um ausgeglichen und glücklich zu sein. Es fällt mir schwer, in Gruppensituationen überhaupt etwas zu sagen, und wenn ich mich unter Druck gesetzt fühle, setzt mein Verstand schon mal total aus. Oft komme ich gar nicht hinterher, denn ich brauche länger, um alles zu durchdenken, während andere große Reden schwingen. Ich gehe Partys aus dem Weg und ich nehme im Büro selten den Fahrstuhl, um dem Smalltalk auszuweichen. Ich bin anders. Und wenn man der Statistik glauben darf, dann ist das jeder Fünfte von Ihnen auch.

Wo bekommen Sie Ihre Energie her?

Der Begriff „introvertiert“ steht dem Begriff „extravertiert“ entgegen. Der Psychiater und Begründer der analytischen Psychologie C. G. Jung hat diese zwei Eigenschaften als wichtigste Faktoren in seine Persönlichkeitspsychologie eingeführt.

Introvertierte Menschen beziehen ihre Energie aus sich selbst heraus und richten ihre Energien auch gern nach innen. Sie bevorzugen eine „minimal-stimulierende“ Umwelt, weil sie eine niedrige Reizschwelle haben. Hirnphysiologisch geht das darauf zurück, dass ihre Synapsen eine größere Sensibilität und Konnektivität aufweisen. Introvertierte Personen haben auch in Entspannungsphasen mehr Hirnaktivität und die Blutzirkulation in ihren Hirnen ist komplizierter. Mit anderen Worten, in den Köpfen der Introvertierten passiert einfach mehr. Sie kriegen mehr mit und selbst bei geringer Stimulanz geht im Oberstübchen überall das Licht an. Der Nachteil: Sie verbrauchen bei entsprechender Stimulanz mehr Energie, sind schneller erschöpft und benötigen länger, alle Daten zu verarbeiten. Sozial äußert sich das dann oft in Zurückgezogenheit und Schweigsamkeit. Anders als extravertierte Menschen benötigen sie jedoch auch nicht so viele Reize, um glücklich und zufrieden zu sein. Sie langweilen sich seltener und fühlen sich kaum einsam. Zu vielen anderen Stärken von Introvertierten, die seit C. G. Jungs Grundlegung immer wieder beschrieben werden, komme ich weiter unten im Text.

Introvertiert und das ist gut so!

In unserer lauten Vollgasgesellschaft kommen die introvertierten Personen schnell mal unter die Räder. Die heutige Welt gehört den extravertierten Machern, den risikofreudigen Entscheidern, den redegewandten Netzwerkern, die auf den After-Work-Partys neue Partner und Klienten angeln. Sie gehört eher nicht den kontaktscheuen Stubenhockern, den Leseratten und Teetrinkern. Das sollte man jedenfalls denken, wenn man die Lautstärke und Präsenz der einen vergleicht mit der Zurückhaltung und Unscheinbarkeit der anderen. Ganz so ist es aber nicht. Eine erfolgreiche Gesellschaft braucht alle Sorten von Menschen: risikofreudige und vorsichtige, tatkräftige und planende, eben extravertierte und introvertierte. Am allerwichtigsten ist jedoch, dass sich introvertierte Menschen selbst als das erkennen, was sie sind. Denn schnell wird man als Einzelgänger oder schüchtern abgestempelt und an den Rand gedrängt. Am Ende denkt man, etwas stimmt mit einem selbst nicht. Großer Quatsch. Vielmehr sind Sie etwas Besonderes, machen Sie das Beste daraus. Hier sind ein paar Tipps, die mir geholfen haben:

Laden Sie Ihre Batterien auf

  • Hören Sie auf Ihren Körper und ziehen Sie sich mit gutem Gewissen zurück. Sie brauchen die Ruhe und Abgeschiedenheit, um Ihre Batterien aufzuladen.
  • Gehen Sie irgendwohin, wo Sie ungestört einen Tee oder Kaffee trinken können, blättern Sie in einem Magazin und erholen Sie sich. Danach geht es Ihnen wieder gut und Sie sind fit für das Meeting oder die Party, zu der Sie sich durchgerungen haben.
  • Erlauben Sie sich, ohne große Erklärung in Meetings oder auf der Party die Beobachterrolle einzunehmen, die Ihnen ohnehin liegt. Das ist völlig in Ordnung und hilft Ihnen, sich zu orientieren und Energie zu tanken, um dann auch wieder aktiv dabei zu sein.

Bereiten Sie sich vor

  • Egal ob Sie zu einem Meeting gehen müssen oder die Party wirklich nicht absagen konnten, bereiten Sie sich vor! Wer kommt? Worum geht es? Was kann ich beitragen? Damit nehmen Sie sich die Angst, dass Sie nicht wissen, was Sie sagen oder tun sollen.
  • Denken Sie auch an die schönen Momente, die Sie auf der Party und sogar im Meeting erleben werden. Vielleicht werden Sie auf der Party einen alten Freund wiedersehen und etwas Leckeres essen. Denken Sie an einen Erfolg, über den Sie im Meeting berichten können.
  • Identifizieren Sie einen Freund oder guten Kollegen im Voraus, an den Sie sich während der ersten schweren Minuten halten können. So haben Sie nicht das unangenehme Gefühl, allein in der Gegend rumstehen zu müssen.
  • Wenn Sie eine Präsentation geben oder eine Verhandlung führen müssen, dann üben Sie vorher, spielen Sie Szenarien durch, antizipieren Sie mögliche Gegenargumente und Ihre eigene Reaktion darauf. Sie gehen dann sicherer in die Situation.
  • Denken Sie sich einen Fluchtplan aus und halten Sie sich daran. Verlassen Sie die Party oder das Meeting selbstbewusst und ohne viel Rechtfertigung.

Über den eigenen Schatten springen

  • Sagen Sie einfach mal das, was Ihnen auf der Zunge liegt. Auch in Meetings, auf die Sie nun vorbereitet sind.
  • Machen Sie mal etwas ganz spontan, überraschen Sie sich selbst. In Maßen bringt Abwechslung eine Menge Spaß.
  • Denken Sie hinterher nicht drüber nach. Alles ist gut. Anders, als wir befürchten, ruiniert es nicht sofort den Ruf, wenn etwas nicht hundertprozentig durchdacht war.
  • Als introvertierte Person schätzen Sie Harmonie und es kann Ihnen schwerer fallen, Konflikte zu ertragen und für Ihre Ideen zu kämpfen. Tun Sie es trotzdem immer dann, wenn es wirklich wichtig ist. So denkt niemand, Ihnen sei alles egal oder sie hätten kein Durchsetzungsvermögen.

Stärken bewusst nutzen

 

Seit C. G. Jung werden introvertierten Menschen verschiedene Eigenschaften und Fähigkeiten zugesprochen. Nutzen Sie diese charakteristischen Stärken und Talente für sich.

  • Sie haben eine enorme Beobachtungsgabe, viel Empathie und Menschenkenntnis – bringen Sie das zum Nutzen Ihrer Mitmenschen in Familie, Freundeskreis und Arbeit ein.
  • Sie schreiben wahrscheinlich gut und lesen viel. Ihre Mitmenschen wollen das wissen und bewundern Ihre Intelligenz. Teilen Sie Ihr Wissen mit.
  • Sie sind verlässlich und was Sie tun ist immer durchdacht, man nimmt Sie ernst und schätzt Ihre Gesellschaft. Setzen Sie das bewusst und auch mal strategisch im Beruf ein.
  • Ihre Mitmenschen sind beeindruckt von dem, was Sie alles mitkriegen. Gehen Sie nicht davon aus, dass alle anderen sehen, was Sie selbst sehen. Ihre Mitmenschen brauchen Ihren Daten-Input, um zu den richtigen Entscheidungen zu kommen.
  • Sie denken sehr assoziationsreich und wirken daher kreativ auf andere. Spielen Sie das bewusst aus, Ihre extravertierten und manchmal auch weniger originellen Gesprächspartner werden erstaunt sein.
  • Ihre Freunde und Bekannten lieben außerdem, dass Sie auch mal zuhören und nicht einer von denen sind, die sich selbst am liebsten reden hören. Spielen Sie das aus, suchen Sie sich Beschäftigungen, in denen es auf solche Stärken ankommt.

Offen zu Besonderheiten stehen

  • Denken Sie nicht, dass alle Menschen von sich aus versuchen werden, Sie mit Ihren Besonderheiten zu verstehen. Auf manche wirken Sie schlicht zurückgezogen, vielleicht sogar arrogant. Klären Sie Freunde und Kollegen auf! Erzählen Sie vom Gegensatz der Temperamente. Das sind interessante Themen, die immer Zuhörer finden werden.
  • Gehen Sie auch spontan offen mit Ihrer Besonderheit um, z.B. indem Sie andere wissen lassen, dass Sie etwas Zeit benötigen, um das Gesagte zu verarbeiten, oder indem Sie offen sagen, dass soziale Interaktion Sie erschöpft und Sie ein paar ruhige Minuten benötigen.
  • Erklären Sie Freunden, warum Sie sich lieber mit wenigen und Ihnen besonders wichtigen Menschen in einem ruhigen Umfeld treffen. Die betroffenen Freunde werden sich geehrt fühlen.

Herausforderungen bewusst annehmen

  • In Meetings schreiben Sie Notizen für sich selbst, das hilft Ihnen, konzentriert bei der Sache zu bleiben und später ganz ohne Druck das Gesagte noch einmal Revue passieren zu lassen.
  • Reden Sie langsam und – um sich nicht zu verzetteln – bleiben Sie bei Ihrem Hauptpunkt: Was ist die wichtigste Information, die Ihre Partner aus dem Gespräch mitnehmen sollen?
  • Da Sie sehr assoziationsreich und sprunghaft denken, versuchen Sie beim Reden, die anderen bei sich zu behalten, indem Sie Ihren Gedanken strukturiert von Anfang bis Ende formulieren. Andernfalls können Sie konfus wirken.
  • Stellen Sie bewusst Augenkontakt her, wenn Sie sprechen, auch wenn es nur kurz ist. Spiegeln Sie das Verhalten Ihres Gegenübers. Nicken Sie und fragen Sie nach, ob Ihre Gesprächspartner verstanden haben oder Fragen und Ergänzungen dazu haben.

Laut Statistik fallen die meisten von Ihnen nicht in die Kategorie der deutlich introvertierten Persönlichkeiten. Aber wenn Sie drüber nachdenken, dann fallen Ihnen gleich Verwandte, Freunde und Kollegen ein, die eher ruhig sind und sich gerne zurückziehen. Geben Sie diesen manchmal etwas besonderen Mitmenschen eine Chance! Lassen Sie ihnen die Zeit, auf das, was Sie selbst sagen, durchdacht zu reagieren. Wo gibt es das noch, dass man Ihnen zuhört und das Gesagte so ernst nimmt? Lassen Sie diese Menschen auch ausreden und fallen Sie ihnen nicht ins Wort, auch wenn es mal länger dauert. Und geben Sie diesen Menschen Raum und Zeit, sich zu konzentrieren und zu erholen. Wir alle profitieren von der Diversität unserer Temperamente. Wir sollten das schätzen und uns gegenseitig als Menschen mit zwar verschiedenen, aber liebenswerten Eigenarten erkennen und ergänzen.

Checkliste: Introvertiert glücklich?

Hier gibt es eine Checkliste, mit der Sie überprüfen können, welche von den Tipps Sie im Alltag schon umsetzen oder wo Sie noch etwas ändern möchten:

Zusammenfassung Bestimmung

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