Wie wir innere Widerstände bewusst nutzen können

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Innere Widerstände tauchen meistens dann auf, wenn wir sie überhaupt nicht gebrauchen können:

  • Inga plant, mit ihrem Lebensgefährten in eine gemeinsame Wohnung zu ziehen. Sie verschiebt den konkreten Umzugstermin aber immer weiter in die Zukunft.
  • Paul hat sich fest vorgenommen, regelmäßig Sport zu treiben. Er kann sich aber nur sehr selten dazu aufraffen, seinen Vorsatz auch wirklich in die Tat umzusetzen.
  • Simone möchte seit vielen Monaten schon ihre Arbeitsstelle wechseln, aber sie spürt einen großen Widerwillen dagegen, Bewerbungen zu schreiben.

Vermeidung, Trägheit und Aufschieberitis sind typische Symptome dafür, dass ein innerer Widerstand am Werk ist. Aber auch Unlust, Angst, Reizbarkeit und sogar psychosomatische Beschwerden können Ausdrucksformen sein, durch die ein innerer Widerstand sich zu Wort meldet.

Was genau ist ein innerer Widerstand?

Auch wenn diese Vorstellung vielleicht etwas ungewöhnlich ist, lässt sich die Wirkweise des inneren Widerstandes am besten als Wettstreit in unserem Inneren erklären. Und zwar als Wettstreit zwischen zwei inneren Stimmen: dem inneren Widerstand und dem inneren Antreiber. Der innere Antreiber ist die Stimme, die ein Ziel hat, das der Antreiber gerne verwirklichen möchte und mit aller Macht anstrebt: Mit dem Partner zusammenziehen, mehr Sport treiben oder zum Beispiel auch eine neue Stelle antreten. Aber die zweite Stimme, der innere Widerstand, ist diesem Ziel gegenüber skeptisch, bremst oder sabotiert die Schritte auf dem Weg zum Ziel.

Es gibt ein sehr schönes Bild für die Funktionsweise des inneren Widerstandes in Kombination mit dem inneren Antreiber: Man kann sich den inneren Antreiber gut als Ruderer in einem Boot vorstellen, der entschlossen und kraftvoll in die Richtung seines Zieles rudert.

Mit dem inneren Widerstand sitzt nun aber noch ein zweiter Ruderer mit im Boot. Und dieser zweite Ruderer will dummerweise nicht zu dem Ziel, sondern woandershin. Deshalb rudert der innere Widerstand in die entgegengesetzte Richtung.

Solange der innere Antreiber nun stärker rudert als der innere Widerstand, bewegt sich das Boot natürlich trotzdem in Richtung Ziel. Das kostet den Antreiber aber unglaublich viel Energie, weil er immer den Widerstand überwinden muss. Immer stärker sein muss als der Widerstand. Und sobald der Antreiber nachlässt mit dem Rudern oder erschöpft ist, bewegt sich das Boot sofort wieder vom Ziel weg.

Der Kampf gegen den inneren Widerstand ist kräftezehrend

Es gibt eine zunächst recht naheliegende Strategie, mit dem inneren Wettstreit von Antreiber und Widerstand umzugehen. Nämlich die, den Widerstand zu ignorieren oder mit aller Macht überwinden zu wollen.

„Lass dich nicht gehen!“, „Reiß dich zusammen!“, „Raus aus der Komfortzone!“, „Streng dich an!“, sind solche gängigen Parolen, mit denen wir (oder andere) unseren inneren Antreiber anfeuern.

Das funktioniert für eine Weile meist auch recht gut, kostet aber eben sehr viel Energie und Kraft. Kraft, die wir für den Konflikt in unserem Inneren aufwenden müssen und die wir eigentlich doch bräuchten, um unser Vorhaben umzusetzen. Die Nerven und die Geduld zum Beispiel für den Umzug, die körperliche Kraft für den Sport oder auch die innere Stärke, um einen Bewerbungsprozess erfolgreich zu gestalten.

Außerdem gibt unser innerer Widerstand nicht so schnell auf  – auch wenn er zwischendurch schon mal besiegt wurde. Sobald er wieder eine Chance sieht, meldet er sich zu Wort oder sabotiert unser Vorhaben von neuem. Es entwickelt sich eine sehr aufreibende Endlosschleife.

Deshalb führt dieser Kampf gegen den inneren Widerstand oft nicht zum Ziel, sondern viel häufiger zu gescheiterten Vorhaben und daraus resultierender Frustration und Selbstvorwürfen wie:

  • „Was ist nur los mit mir, dass ich mich nicht traue, den nächsten Schritt in der Beziehung zu meinem Partner zu gehen?“
  • „Ich bin einfach zu träge, um regelmäßig Sport zu treiben.“
  • „Mir fehlt die nötige Energie, um mich beruflich zu verändern.“

Zum Glück gibt es aber eine andere, kräftesparende bzw. sogar kräftefreisetzende Methode, mit dem inneren Widerstand umzugehen, die zudem noch viel einfacher und effizienter ist. Dafür ist es wichtig, den inneren Widerstand noch etwas genauer zu verstehen.

Der innere Widerstand hat eine positive Absicht

Auch wenn er uns ärgert und wir ihn am liebsten einfach beiseiteschieben würden: Der innere Widerstand hat eine positive Absicht. Auf eine ganz andere Art als der innere Antreiber allerdings. Das ist manchmal nicht ganz leicht zu verstehen und man muss schon genau hinschauen. Hier ein paar Beispiele, damit Sie besser nachvollziehen können, was ich meine:

  • Inga etwa schiebt den Umzug in eine gemeinsame Wohnung mit ihrem Freund hinaus, weil ihr innerer Widerstand möchte, dass ihre Unabhängigkeit bewahrt wird.
  • Bei Paul ist die innere Stimme, die sich dem Sporttreiben widersetzt, davon überzeugt, dass eine Stunde Sport zwischen zwei Terminen viel zu stressig ist und etwas Ruhe und Entspannung auf dem Sofa viel gesünder und erholsamer wären.
  • Und Simones innerer Widerstand wehrt sich gegen das Schreiben von Bewerbungen, weil er Angst hat vor Absagen. Er möchte sie vor der damit verbundenen Frustration schützen.

Für einen konstruktiven Umgang ist es sehr wichtig, diese positive Absicht des eigenen inneren Widerstandes zu erkennen und zu würdigen – auch wenn es vielleicht erstmal schwerfällt.

Und dazu möchte ich Ihnen nun gerne einen Weg aufzeigen.

In sechs Schritten zum konstruktiven Umgang mit dem eigenen inneren Widerstand 

Das Vorgehen in den folgenden sechs Schritten hat sich bewährt, um den energieraubenden Wettstreit zwischen Antreiber und Widerstand in unserem Inneren zu vermeiden und den Widerstand sogar konstruktiv zu nutzen, um unsere Ziele zu erreichen.

Schritt 1: Achtsam wahrnehmen, was los ist

Den inneren Widerstand zu bemerken, ist fast schon die halbe Miete. Oft versteckt sich der innere Widerstand ja hinter etwas anderem. Ärger, Antriebsarmut, Reizbarkeit oder einfach ein komisches Gefühl in der Magengegend können Anzeichen dafür sein, dass ein innerer Widerstand am Werk ist. Deshalb ist es wichtig, in solchen Situationen achtsam wahrzunehmen, was los ist.

Das Muster, das uns aufhorchen lassen sollte, ist meist folgendes: Wir wollen eigentlich ein bestimmtes Ziel erreichen, aber wir schieben es vor uns her, es fällt uns unheimlich schwer oder wir machen stattdessen immer etwas anderes.

Überlegen Sie doch mal: Wo könnte bei Ihnen derzeit so ein innerer Widerstand am Werk sein? Was fällt Ihnen gerade vielleicht schwer umzusetzen? Woran macht sich das bei Ihnen bemerkbar?

Schritt 2: Die inneren Anteile benennen

Es sind aber ja nicht eigentlich wir, die etwas nicht hinbekommen, sondern in unserem Inneren tobt ein Wettstreit. Der Wettstreit zwischen innerem Antreiber und innerem Widerstand. Zwei Stimmen in uns wollen etwas Unterschiedliches und rauben uns durch ihren Kampf viel Energie. Deshalb sollten wir uns die unterschiedlichen Anteile noch mal genauer anschauen. Fragen Sie sich dazu:

  1. Was will der innere Antreiber genau? Was ist sein Ziel?
    Will er zum Beispiel die Beziehung zum Partner auf eine höhere Ebene heben, um dadurch zu reifen? Oder will er das Gewicht reduzieren? Oder den Job wechseln, weil der jetzige einfach nicht glücklich macht?
  1. Wogegen wehrt sich der innere Widerstand? Was ist seine Strategie?

Wehrt sich der innere Antreiber gegen das Zusammenziehen mit dem Partner und sucht immer neue Ausreden?

Oder sorgt er dafür, dass man auf dem Sofa liegt, anstatt Sport zu treiben? Oder hält er davon ab, neue Bewerbungen zu schreiben?

Schritt 3: Die positive Absicht des inneren Widerstands verstehen

Wir wissen jetzt, was der innere Widerstand nicht will. Jetzt ist es wichtig, herauszufinden, was der innere Widerstand stattdessen möchte. Denn es gibt – wie oben gezeigt – immer eine positive Absicht, die der innere Widerstand hat. Deshalb geht es in diesem dritten Schritt darum, den inneren Widerstand wertzuschätzen und herauszufinden, was er möchte. Manchmal liegt das auf der Hand, ein anderes Mal bereitet es etwas Mühe, dies herauszufinden. Eine gute Möglichkeit ist es, in Gedanken eine Art Dialog mit dem eigenen inneren Widerstand zu führen:

  1. Fragen Sie zuerst noch einmal genau nach dem, was der innere Widerstand nicht will, beispielsweise so:

„Okay, lieber innerer Widerstand, du möchtest nicht, dass ich mit meinem neuen Partner zusammenziehe, ist das richtig?“

  1. Versuchen Sie dann zu ergründen, worin die Sorge oder der Vorbehalt des inneren Widerstandes besteht, etwa so:
    „Was genau stört dich denn daran?“ Oder: „Was wäre denn das Schlimmste, was passieren kann?“
    In unserem Beispiel könnte der innere Widerstand dann vielleicht antworten: „Wenn du mit deinem neuen Partner zusammenziehst, machst du dich von ihm abhängig und verlierst deine Freiheit.“
  2. Nun drehen Sie das Ganze um. Sie verkehren das, was der innere Widerstand nicht will, in sein Gegenteil. Fragen Sie Ihren inneren Widerstand dazu zum Beispiel:

„Was möchtest du denn stattdessen?
Möchtest du, dass ich unabhängig bleibe und mir meine Freiheit bewahre?“
Wenn der innere Widerstand das bestätigt, haben Sie seine positive Absicht herausgefunden. Der innere Widerstand möchte in diesem Beispiel einfach die persönliche Freiheit schützen. In einem anderen Fall möchte er vielleicht keinen Stress, sondern Ruhe und Entspannung. Oder er hat Sorge vor Zurückweisungen und möchte angenommen werden.

Ein solcher innerer Dialog mag erstmal etwas befremdlich und ungewohnt erscheinen. Dieses Vorgehen ist aber sehr effektiv, um die positive Absicht des inneren Widerstandes herauszubekommen. Sie können so das Verhalten des inneren Widerstands besser verstehen. Dies ist die Voraussetzung, um weiter mit ihm zu arbeiten und ihn für sich zu nutzen.

Schritt 4: Umbenennen des inneren Widerstands

Nun wird es Zeit, dass der innere Widerstand einen neuen Namen bekommt. Wir nehmen die im dritten Schritt ermittelte positive Absicht auf und geben ihm einen neuen Namen. Und der Name beinhaltet genau das, was die positive Absicht des inneren Widerstands widerspiegelt.

  • Der Widerstand strebt nach Unabhängigkeit -> der Unabhängige
  • Der Widerstand möchte Ruhe haben -> der Für-Ruhe-Sorgende
  • Der Widerstand braucht eine Art Schutzmantel vor Angriffen -> der Schützende

Hintergrund für diese Umbenennung ist, dass es mit neuem Namen leichter fällt, den inneren Widerstand wertzuschätzen und seine positive Absicht in den 5. Schritt einzubringen.

Schritt 5: Den inneren Widerstand mit ins Boot holen

Der neue Name macht deutlich: Der innere Widerstand bringt ein berechtigtes Anliegen zum Ausdruck. Das heißt nun nicht, dass wir ihm vollkommen nachgeben sollten. Ziel ist es vielmehr, dass der innere Widerstand (oder wie auch immer er jetzt heißt) mit dem inneren Antreiber im Boot sitzt und in die gleiche Richtung rudert. Im Boot sitzen dann zum Beispiel die Ruderer „Mit dem Partner zusammenziehen“ (Antreiber) und „Die eigene Unabhängigkeit wahren“ (Widerstand). Damit beide in die gleiche Richtung rudern, ist es nötig, eine Route zu finden, mit der beide einverstanden sind. In diesem fünften Schritt ist also Kreativität gefragt, um verschiedene Varianten gedanklich auszuprobieren und zu spüren, ob Antreiber und Widerstand damit einverstanden sind.

  • Inga hat Klarheit darüber gewonnen, dass sie finanziell vollkommen unabhängig bleiben möchte und auch die regelmäßigen Treffen mit den Freundinnen keinesfalls aufgeben wird. Sie wird dies mit ihrem Partner besprechen. Und dann aber den Umzug auch durchführen.
  • Paul nimmt sich nicht mehr 4 Sporttermine vor, sondern nur noch 2. Diese organisiert er aber dann so, dass er sie entspannt (und konsequent) wahrnehmen kann.
  • Und auch Simone hat nach langem Überlegen einen Weg gefunden, der sich für sie richtig anfühlt: Sie wird in den nächsten zwei Monaten drei Bewerbungen schreiben und danach entscheiden, wie sie weitermacht. Dadurch macht sie sozusagen erstmal einen Lagecheck.

Schritt 6: Konsequent diesen Weg gehen

Auch wenn wir mit unserem inneren Antreiber und inneren Widerstand einen Weg gefunden haben, heißt das leider nicht, dass nun für alle Zeit Ruhe ist. Der innere Antreiber wird hin und wieder versuchen, den Weg zum Ziel doch schneller und direkter zu gehen. Und auch der innere Widerstand wird mitunter stärker auf die Bremse treten, als es vereinbart war. Aber Sie wissen jetzt, wie Sie damit umgehen können: Dann heißt es, die Anliegen der beiden Stimmen wieder wertzuschätzen, an den Kompromiss zu erinnern und diesen Weg dann aber konsequent weiterzugehen. Dadurch können die beiden Kampfhähne zu gemeinsamen Rudergefährten werden, die zwar mal unterschiedlicher Meinung sind, aber es durch Sie immer wieder schaffen, die gleiche Richtung einzuschlagen. Das ist der Weg, der uns am schnellsten und am gelassensten weiterbringt.

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