Ein Problem aufstellen und Lösungsmöglichkeiten finden

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Erinnern Sie sich noch an den Artikel vor einigen Wochen zum Thema Systemaufstellungen als Selbstcoaching-Instrument? In dem Beitrag ging es ja darum, wie man bei einem Problemthema sich selbst und alle Beteiligten symbolisch mit kleinen Figuren aufstellt, um das Problemthema besser zu verstehen und Lösungsideen zu bekommen. Bei dieser herkömmlichen Art der Aufstellung stellt man in erster Linie die am Problemthema beteiligten Menschen auf.

Man kann diese Art der Aufstellung aber auch anders nutzen. Und zwar, indem man nicht die Menschen, sondern ein Problem selbst in all seinen Facetten aufstellt.

Ziel dabei ist, auf eine neue, andere Art über eine Problemstellung und deren Struktur und mögliche Lösungsmöglichkeiten nachzudenken. Durch den neuen Zugang kommt man oft zu neuen Erkenntnissen und sieht das Problem und mögliche Lösungsalternativen klarer.

Und wie genau das aussehen könnte, möchte ich Ihnen heute an einem Beispiel zeigen.

Zuerst möchte ich der Klarheit und Eindeutigkeit wegen ein paar Begriffe definieren, die ich in diesem Zusammenhang verwenden möchte.

Einige Definitionen

  • Problem = ein Zustand, den ich gerne anders hätte (z. B.: Ich bin dick. Ich bin Single. Ich kann mich nicht zwischen A und B entscheiden. Ich mag meine Wohnung nicht. Ich weiß nicht, was ich will. Ich hasse meinen Job. )
  • Ziel = ein Zustand, den ich gerne anstelle des Problems hätte. Das kann ein Zustand sein, in dem das Problem gelöst ist (z. B.: Ich bin dünn. Ich habe einen Partner. Ich habe die Klarheit, um mich zwischen A und B zu entscheiden). Das Ziel kann auch ein Zustand sein, in dem das Problem irrelevant geworden ist (z. B.: Ich akzeptiere mich, wie ich bin, und es ist deswegen egal, ob ich dick oder dünn bin. Ich komme gut mit mir klar, so dass ich mit und ohne Partner glücklich werden kann. Ich vertraue dem Leben so, dass ich mich einfach zufällig für A oder B entscheiden kann.)
  • Plus-Kraft = etwas (oder jemand), was mich auf irgendeine Art dabei unterstützt, näher an mein Ziel ranzukommen (z. B.: Menschen, die mir helfen, mich unterstützen und mir Mut machen. Stärken und Fähigkeiten, die ich habe. Unterstützende Einstellungen/Glaubenssätze. Gute Gewohnheiten. Kontakte. Geld. Irgendwelche Gegenstände oder Werkzeuge. Eben alles Innere oder Äußere, was mir hilft und was ich nutzen kann)
  • Minus-Kraft = etwas (oder jemand), was mich auf irgendeine Art davon abhält, näher an mein Ziel heranzukommen (z. B.: Menschen, die es mir schwerer machen. Schlechte Gewohnheiten und ungünstige Automatismen. Negative Einstellungen und Denkmuster. Alles Innere oder Äußere, was mir die Zielerreichung schwer macht)
  • Lösungsmöglichkeit = eine Tätigkeit (oder Unterlassung), die mich eventuell einen kleinen Schritt näher an mein Ziel heranbringt. Meist besteht die Lösung darin, eine vorhandene Plus-Kraft zu stärken oder eine bestehende Minus-Kraft aus dem Weg zu räumen oder abzumildern. Oft muss man auch eine zusätzliche Plus-Kraft etablieren, die einen näher zum Ziel zieht.

So, das war es schon mit der langweiligen Begriffsbildung. Kommen wir nun dazu, wie man ein Problem aufstellen kann, um es besser zu verstehen und zu durchdringen.

 

Das Problem und alle beteiligten Kräfte aufstellen

Also … wenn wir ein Problem aufstellen möchten, können wir das wieder mit kleinen Papieraufstellern machen, so, wie Sie es in unserem ersten Artikel zu dem Thema ja schon kennengelernt haben.

Problemaufstellung Übersicht

Problemaufstellung Überblick

Für die Problemaufstellung basteln Sie für das Problem, für Ihr Ziel, für alle Plus- und Minus-Kräfte und auch für alle Lösungsmöglichkeiten jeweils einen Aufsteller aus Papier. Wie das genau geht, erfahren Sie später. Die gebastelten Aufsteller stellen Sie dann einfach auf einen Tisch. Oder stellen Sie sie auf den Boden, wenn Sie noch mehr Platz brauchen.

Platzieren Sie die Aufsteller dabei wieder nach Gefühl an die Stelle, wo sie intuitiv für Sie am meisten Sinn ergeben. Versuchen Sie hier nicht zu logisch vorzugehen. Folgen Sie Ihrem Bauchgefühl.

Und durch das Aufstellen und auch das Hin- und Herschieben gewinnen Sie wahrscheinlich wieder Erkenntnisse und Einsichten, die Ihnen sonst nicht so zugänglich gewesen wären.

 

Die Aufsteller basteln – zuerst das Problem …

O. k., wie kommen Sie nun zu den einzelnen Aufstellern? Fangen wir am besten mit dem Problem an.

Eine wichtige Sache vorweg: Beschäftigen Sie sich nicht zu lange mit dem Problem. Sonst besteht die Gefahr, dass das Problem Sie emotional zu sehr in Beschlag nimmt. Und dadurch leidet Ihre Kreativität und Handlungsfähigkeit, die Sie brauchen, um das Problem aufzulösen.

Betrachten Sie das Problem möglichst distanziert, rational, sachlich, abgeklärt, wie durch ein Fernglas, wie aus großer Höhe, wie durch eine Glasscheibe, wie ein emotionsloser Wissenschaftler es tun würde. So, als ob Ihnen das Problemdingens eigentlich auch ein bisschen egal ist, so, als ob es Ihnen nichts anhaben kann, so, als ob Sie eigentlich nichts damit zu tun haben.

Und aus dieser etwas abgeklärten Gefühls- und Geisteshaltung heraus fragen Sie sich:

Was war jetzt eigentlich noch mal das Problem? Was wollte ich noch mal anders haben? Welcher Zustand soll anders sein als bisher? Was will ich nicht mehr so gerne?

Und dann schreiben Sie den Problemzustand kurz und prägnant auf Ihren Problem-Aufsteller.

Also zum Beispiel:

  • Ich bin dick.
  • Ich bin Single.
  • Ich bin zu häufig deprimiert.
  • Ich habe keine Freunde.
  • Mein Job macht mich krank.
  • Und so weiter.

Und wenn Sie Lust haben, schreiben Sie unter den Problemzustand noch:

Es ist im Augenblick, wie es ist. Ich komme damit irgendwie klar. Aber ich würde es bevorzugen, wenn es anders wäre.

Zu Demonstrationszwecken in diesem Artikel nehmen wir mal das Problem:

„Ich bin zu dick.“

Und so sieht Ihr Aufsteller dazu aus:

Das Problem

Der Ziel-Aufsteller

Wie gesagt, konzentrieren Sie sich bitte nicht zu lange auf das Problem. Klären Sie lieber möglichst schnell, was Sie anstelle des Problems haben wollen.

Legen Sie also ausgehend von Ihrem Problem Ihr Ziel fest.

Hier gibt es häufig mehrere Herangehensweisen, um auf Ziele zu kommen:

  • Es könnte Ihr Ziel werden, Ihre Einstellung zum Problem zu ändern, so dass es kein Problem mehr ist (z. B.: Ich akzeptiere es, dass ich 10 kg mehr als mein Normalgewicht wiege. Problem gelöst. Und zwar in meinem Kopf.).
  • Es könnte Ihr Ziel werden, Ihre Umstände so zu ändern, dass das Problem keines mehr ist (z. B.: Sie ziehen in ein Land um, in dem es schick ist, dick zu sein, und als Statussymbol gilt.).
  • Es könnte Ihr Ziel werden, das Problem ganz direkt bei den Problem-Symptomen zu lösen (z. B.: Ich habe 10 kg abgenommen und bin damit nicht mehr zu dick.).
  • Es könnte Ihr Ziel werden, das Problem an der Wurzel zu lösen (z. B.: Ich bin zu dick, weil ich immer esse, wenn ich Stress habe. Also lerne ich, besser/anders mit Stress umzugehen.).

Welchen Weg Sie wählen, bleibt Ihnen überlassen. Mal ist der eine und mal der andere Weg am zielführendsten. Hier gibt es kein richtig oder falsch. Entscheiden Sie am besten nach Ihrer Intuition.

Wichtig ist nur, im Hinterkopf zu behalten, dass man Probleme immer auf verschiedenen Ebenen lösen kann:

  • Ebene: die eigene Einstellung
  • Ebene: die Umstände
  • Ebene: die Symptome
  • Ebene: die Ursachen/die Wurzel

O. k. … überlegen Sie sich also bitte, was Sie anstelle Ihres Problems wollen. Und schreiben Sie das dann auf Ihren Papier-Aufsteller.

Aber Achtung: Nicht einfach nur das Problem negieren. Also nicht aus dem Problem

„Ich bin zu dick“

das Ziel

„Ich bin nicht zu dick“ machen.

In der Pizzeria bekommen Sie auch nichts Vernünftiges zu essen, wenn Sie sagen: „Ich hätte gerne keine Pizza Salami.“ So ist es hier auch. Sagen Sie genau, welche Pizza Sie wollen.

Schreiben Sie also ganz genau und konkret, was Sie wollen, und das möglichst ohne die Wörter

  • nicht
  • kein
  • ohne
  • weniger

Beispiele dafür:

  • Ich wiege 75 kg.
  • Mein Bauchumfang liegt bei 80 cm.
  • Ich habe einen Arbeitsplatz, bei dem ich 2200 € brutto pro Monat verdiene und selbst am Montag gerne hingehe.
  • Ich habe einen Partner, auf den ich mich jeden Tag freue.
  • Ich habe Freunde, die mir guttun, mit denen ich mich mehrmals die Woche treffe und mit denen ich häufig telefoniere.
  • Und so weiter.

Als Leitfragen für gute Ziele können Sie verwenden:

  • „Woran genau werde ich merken oder erkennen, dass ich mein Ziel erreicht habe?“
  • „Wann, wo, wie oft, mit wem muss was genau passieren, damit ich mein Ziel erreicht habe?“
  • „Was genau werde ich sehen, hören, fühlen, so dass ich weiß: Ich habe mein Ziel erreicht?“

Für unser Beispiel:

Ziel

„Ich wiege morgens nach dem Aufstehen 65 kg und habe einen Bauchumfang von 84 cm (und ich halte mein Gewicht seit 1 Jahr +/– 1 kg).“

Die Plus- und Minus-Kräfte

Perfekt. Problem und Ziel sind aufgestellt. Die Basis ist gelegt. Wir haben den Ist-Zustand (das Problem) und den Soll-Zustand (das Ziel).

Jetzt versuchen wir, das Spannungsfeld zwischen diesen beiden Polen aufzustellen. Dazu überlegen wir die Plus- und Minus-Kräfte zwischen Problem und Ziel.

Wir fragen uns:

  • Was habe ich bereits, was mir dabei hilft, vom Problem zum Ziel zu kommen? Was zieht mich in Richtung Ziel? (Plus-Kräfte)
  • Was macht es mir konkret schwerer, vom Problem zum Ziel zu kommen? Was zieht mich eher hin zum Problem? (Minus-Kräfte)

Hier noch einmal Beispiele für Plus-Kräfte:

  • Stärken und Fähigkeiten (z. B.: Selbstdisziplin, Durchhaltevermögen, Frustrationstoleranz, gute Selbstorganisation, Selbstverantwortung, Optimismus, Kreativität, Kontaktfähigkeit, gut mit dem Internet umgehen können, gut rechnen können, gut mit Menschen umgehen können, gut verhandeln können)
  • Wissen und Kenntnisse
  • persönliche Vorlieben für zielführende Dinge (z. B. beim Abnehmen: Ich mag es, mich zu bewegen)
  • gute, überzeugende Gründe, das Ziel zu erreichen (z. B. negative Konsequenzen, wenn ich es nicht schaffe, oder positive Konsequenzen, wenn ich es schaffe)
  • nützliche Einstellungen (z. B.: Ich kann das. Ich kann alles erreichen. Ich kann alles lernen. Ich habe es verdient, das Ziel zu erreichen. Ich kann mich durchbeißen. Es ist meine Aufgabe, das Problem zu lösen.)
  • genug Geld, um sich Unterstützung leisten zu können (z. B. Beratung, Coaching, konkrete Hilfe)
  • Fähigkeiten oder andere Ressourcen, die ich gegen Unterstützung eintauschen kann
  • Freunde/Verwandte/Bekannte, die mir helfen, mich aufmuntern und unterstützen
  • ein gutes Netzwerk von Menschen/Kontakten/Vitamin B
  • Erfahrung (also etwas Ähnliches schon einmal erreicht haben)

Und hier einige Beispiele für Minus-Kräfte:

  • schlechte Angewohnheiten/Verhaltensmuster, die das Erreichen des Ziels torpedieren (Immer wenn ich eigentlich … tun sollte, tue ich … Oder: Immer wenn ich … tun sollte, fühle ich mich … und kann dann nicht …)
  • hinderliche Einstellungen (z. B.: Ich kann das nicht, das ist zu schwer. Ich bin hier zu schlecht. Ich kann das nicht lernen. Das macht keinen Spaß. Das ist auch gar nicht meine Aufgabe. Ich kann dafür nichts. Ich verdiene das gar nicht. Ich bin doch hier das Opfer. Das ist doch nicht meine Schuld. Menschen sind schlecht. Geld ist schlecht. Niemand hilft mir.)
  • Angst (z. B. Angst zu fragen, sich lächerlich zu machen, vor Peinlichkeit, zu versagen, schlecht dazustehen, davor, was die anderen sagen)
  • persönliche Vorlieben für kontraproduktive Dinge (z. B. beim Abnehmen: Ich mag Schokolade)
  • Bequemlichkeit/Trägheit/fehlende Motivation (so schlimm ist es ja auch noch nicht, das wird schon wieder, das erledigt sich von alleine)
  • Ausreden (Ich kann ja nicht anders. Die anderen sind schuld. Ich habe ja schließlich Verantwortung. Und so weiter.)
  • Gründe, das Problem zu behalten (nennt man in der Psychologie auch „sekundären Gewinn“)
  • Verzettelung (Ich habe so viele Dinge gleichzeitig zu tun, dass meine Kraft nicht für die Lösung des Problems ausreicht)
  • Menschen, die mich zurückhalten, mir den Mut oder die Kraft rauben, das Problem anzugehen und zu lösen

Ihre Aufgabe ist es jetzt, für Ihr Problem und Ihr Ziel alle wichtigen Plus- und Minus-Kräfte zu finden und diese in der Aufstellung darzustellen. Bauen Sie für jede Kraft einen Aufsteller. Für die Plus-Kräfte zeichnen Sie ruhig ein eingekreistes Plus auf den Aufsteller und für die Minus-Kräfte zeichnen Sie ein eingekringeltes Minus mit auf das Kärtchen. So können Sie die Kräfte gleich gut auseinanderhalten.

Sie können auch gerne unterschiedliche Farben verwenden. Oder Sie verwenden je nach Gewichtigkeit der Plus- oder Minus-Kraft unterschiedliche Größen für die Aufsteller, um die Stellung im System besser zu verdeutlichen.

Und wo platzieren Sie die Aufsteller für die Kräfte am besten? Das machen Sie wieder ganz nach Intuition. Lassen Sie sich hier von Ihrem Gefühl leiten.

Ich habe zum Beispiel oft das Bedürfnis, eine bestimmte Minus- und eine Plus-Kraft sehr eng zusammenzustellen. Und wenn das passiert, schaue ich genauer hin, was diese beiden Kräfte miteinander zu tun haben. Oft ist es tatsächlich nur eine oder zwei Kräfte, die das gesamte System beherrschen. Räumt man z. B. eine sehr große Minus-Kraft aus dem Weg, erreicht man sein Ziel oft mühelos, weil die vorhandenen Plus-Kräfte einen dann wie von alleine zum Ziel hinziehen.

Zusätzlich zu den Beispielen von oben gibt es natürlich noch mehr Plus- und Minus-Kräfte. Wenn Sie Ihr Problem aufstellen, werden Ihnen sehr wahrscheinlich weitere unterstützende und hinderliche Faktoren einfallen. Seien Sie hier einfallsreich und denken Sie über die Beispiele von oben hinaus. Das ist hier kein festes Regelwerk, sondern nur eine Inspiration für Sie, wie Sie vorgehen können. Sie werden wahrscheinlich sowieso Ihren eigenen Stil und Ihre eigene Vorgehensweise finden.

Nehmen wir mal wieder unser Beispiel von oben: So sieht meine Aufstellung hier aus …

Plus:

  • Erfahrung (Mit dem Logi-System habe ich schon mal 15 kg abgenommen)
  • Einstellung (Ich kann das schaffen, will es X zeigen, dass ich es schaffen kann)
  • gute Gründe (Hosen passen wieder, sehe attraktiver aus, mag mich mehr leiden, besser Chancen beim anderen Geschlecht)
  • Vorlieben: Krafttraining und Schwimmen

Minus:

  • Esse, wenn ich traurig/deprimiert bin.
  • Freunde und Kollegen verführen mich oft, meine Vorsätze über Bord zu werfen.
  • Esse oft achtlos, wenn mir langweilig ist.
  • Kontraproduktiv: Ich mag Kuchen, Sahne und Kekse.
  • Verliere die Motivation, sobald ich 2–3 kg abgenommen habe, und schaffe es nicht, mein Gewicht dauerhaft zu halten (falle wieder in altes Essverhalten zurück).

Und so sieht das jetzt aus:

Problemaufstellung mit Kräften

Sie sehen, die Minus-Kräfte überwiegen bei weitem. Und wir sehen: Wir müssen wahrscheinlich einiges an Aufwand betreiben, um das Kräfteverhältnis so zu ändern, dass wir das Ziel dauerhaft erreichen.

Die Lösungsmöglichkeiten

O. k. … bis jetzt haben Sie aufgestellt,

  • was Sie nicht mehr wollen,
  • wohin Sie wollen
  • und was Ihnen hilft und was Ihnen nicht hilft, um zum Ziel zu kommen.

Und wenn Sie ein Problem haben, sind die Minus-Kräfte stärker als die Plus-Kräfte. Denn sonst hätten Sie Ihr Ziel ja schon erreicht. Das heißt, insgesamt zieht Sie mehr von Ihrem Ziel weg, als Sie zum Ziel hinzieht.

Wenn Sie zum Ziel kommen möchten, müssen Sie also das Kräfteverhältnis der Plus- und Minus-Kräfte zugunsten der Plus-Kräfte verändern. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten.

  • Sie können bestehende Plus-Kräfte stärker machen oder zusätzliche Plus-Kräfte hinzufügen.
  • Oder Sie können Minus-Kräfte schwächen oder ganz zum Verschwinden bringen.

Und wie machen Sie das? Das hängt natürlich von Ihrer individuellen Situation und Ihrer speziellen Kombination von Plus- und Minus-Kräften ab. Es gibt die folgenden Lösungsansätze:

  • Stärken Sie vorhandene Plus-Kräfte: Nehmen Sie etwas, was schon funktioniert und hilft, und machen Sie mehr davon. Oft reicht das, um Ihr Ziel zu erreichen. Fragen Sie sich: Welche Plus-Kraft spielt hier die wichtigste Rolle und wie kann ich diese Kraft noch stärker machen?
  • Etablieren Sie neue, zusätzliche Plus-Kräfte: Etablieren Sie also neue Dinge, die Sie zu Ihrem Ziel hinziehen. Orientieren Sie sich dabei an der Liste mit den Plus-Kräften von oben. Fragen Sie sich also z. B.: Welche Einstellung würde mir helfen, mein Ziel zu erreichen? Oder: Welche Kontakte zu wem wären hilfreich? Oder: Wo habe ich etwas Ähnliches schon mal geschafft und wie kann ich dieses Wissen auf diese Situation anwenden?
  • Schwächen Sie Minus-Kräfte: Oder Sie setzen bei Minus-Kräften an. Überlegen Sie, wie Sie Minus-Kräfte aus dem Weg räumen, diese schwächen oder diese irrelevant machen können. Fragen Sie sich also z. B.: Wie kann ich diese Angst überwinden? Wie kann ich diese hinderliche Einstellung ändern? Wie kann ich mehr Motivation aufbringen? Wie kann ich den sekundären Gewinn auf gesündere Art bekommen?

Das Entwickeln der Lösungsmöglichkeiten ist oft nicht ganz einfach. Aber die systematische Darstellung in der Aufstellung hilft einem dabei, ein bisschen rationaler und klarer auf die eigene Situation zu schauen. An dieser Stelle hilft es übrigens auch, Freunde und Bekannte miteinzubeziehen, weil diese oft unvoreingenommener auf das ganze System schauen können und frischere, bessere Lösungsideen haben.

Konkret sieht das so aus, dass Sie zu den Kräften, bei denen Sie ansetzen wollen, wieder kleine Aufsteller dazuplatzieren, auf die Sie die Lösungsmöglichkeit geschrieben haben.

Für unser Beispiel könnte das so aussehen:

  • Erinnere mich daran, mir einmal pro Tag die gesamte Aufstellung anzuschauen, das ganze System besser zu verstehen (Transformation durch Achtsamkeit).
  • Schließe mit X eine Wette über 1000 € ab, dass ich in 6, 9, 12, 15, 18, 24, 30, 36 Monaten noch 65 kg wiege, um meine Motivation zu stärken.
  • Führe eine Strichliste, wie viele Tage ich es nacheinander schaffe, mich nach dem Logi-System zu ernähren, um meine Aufmerksamkeit darauf zu lenken.

Problemaufstellung komplett

Beim Einführen und Umsetzen von Lösungsideen haben sich die folgenden Regeln bewährt:

  • Versuchen Sie nicht an allen Kräften gleichzeitig zu arbeiten. Oft reicht es, sich zu einem Zeitpunkt auf eine Kraft im System zu konzentrieren und die Lösung dann umzusetzen. Dadurch verschiebt sich oft das gesamte Kräfteverhältnis im System und viele der Minus-Kräfte verschwinden von alleine. Als Daumenregel könnte man sagen: Führen Sie an dieser Stelle nicht mehr als 2 oder 3 Lösungsmöglichkeiten ein.
  • Investieren Sie viel Kraft, Gedanken und Einsatz darin, Ihre Lösungsmöglichkeiten dauerhaft in Ihrem Alltag zu verankern. Sich eine Lösung auszudenken ist einfach. Sie umzusetzen ist enorm schwer, denn die inneren und äußeren Gegenkräfte gegen Veränderung sind gigantisch. Fahren Sie hier wirklich große Geschütze auf, um dafür zu sorgen, dass Sie dabeibleiben.
  • Überprüfen Sie eingeführte Lösungsmöglichkeiten regelmäßig, ob diese wirklich funktionieren und Sie näher ans Ziel heranführen. Oft tun wir Dinge über lange Zeit, obwohl diese gar nicht funktionieren, oft weil wir es nicht merken oder weil wir es nicht besser wissen. Tappen Sie nicht in diese Falle. Hinterfragen Sie bitte immer, ob das, was Sie versuchen, auch zielführend ist.
  • Ihr aufgestelltes System, bestehend aus Plus- und Minus-Kräften, ist in ständiger Bewegung. Wiederholen Sie die Aufstellung deswegen regelmäßig und schauen Sie, was bereits passiert ist.

So … das war die Vorgehensweise, mit der Sie ein Problem aufstellen und Lösungsideen entwickeln und umsetzen können. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Ausprobieren.

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